Thema: Kohlendioxid-Steuer Den kleinen Mann vergessen

Leserbrief von Wolfgang Boderke, Heinersreuth
 Quelle: Unbekannt

Zum Leserbrief „Wer sein Verhalten anpasst, zahlt weniger“ von Peter Ille, Kurier vom 16. Mai.

 
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Mit blödsinnigen Rechnereien möchte Herr Ille beweisen, wie einfach es ist, den kleinen Mann zur Reduzierung des Kohlendioxids zu bewegen. Leider hat er bei seiner Rechnung den Wirt (kleinen Mann) vergessen.

Der kleine Mann muss täglich zur Arbeit fahren, oft 50 bis 100 km, um seine Familie zu ernähren. Er würde gerne ein Elektroauto fahren, aber er hat keine 40.000 Euro für ein Auto, dessen Technologie im erste Moment sinnvoll erscheint, dessen Batterie aber schon in der Herstellung Umwelt und wertvolle Ressourcen vernichtet und deren umweltfreundliche Entsorgung keinesfalls gelöst ist, aber das soll doch der kleine Mann nicht wissen.

Der kleine Mann hat seinen Stromverbrauch in den letzten Jahren bereits von 3900 kwh auf 2500 kwh gesenkt, doch die Kosten dafür blieben fast gleich hoch. Der kleine Mann heizt sein Haus nur noch mit 600 Liter Heizöl und der Rest wird mit erneuerbarer Energie, sprich Holz, ersetzt.

Was ihm wahrscheinlich bald mit einer Feinstaub Verordnung (Gebühr) vermiest wird. Der kleine Mann hat sich einen kostengünstigen Golf kauft der trotz 110 PS nur sechs Liter Benzin verbraucht.

Seine Einsparungen sollen mit einer CO2-Abgabe wieder zunichtegemacht werden. Man muss nicht studiert haben, um dies ohne Rechnerei zu beantworten.

Ich hätte noch eine Anregung zum Rechnen. Wie wäre es, wenn man endlich das Flugzeugbenzin versteuern würde, um den überbordenden Flugverkehr einzudämmen, und man nicht mehr für 30 Euro alle Flugziele in Europa erreichen kann?

Noch eine Anmerkung zum Schluss. In Brasilien wird der Urwald gnadenlos gerodet, in China sterben die Menschen am permanenten Smog, ein wichtiger Präsident leugnet den Klimawandel, und wir in Deutschland versuchen mal wieder, mit einer Mehrbelastung der kleinen Leute die Welt zu retten. Bravo!