Thema: Klimawandel Ohne Verzicht geht’s nicht

Leserbrief von Ursula Brehmer, Oberwaiz
 Quelle: Unbekannt

Zum Artikel „SPD und Grüne fordern Taten“, Kurier vom 22. Februar.

 
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Offener Brief an die Mitstreiter von Greta Thunberg in Deutschland: Klasse, dass Ihr so mutig und engagiert für den Klimaschutz eintretet, aber was habt Ihr persönlich schon zum Schutz des Klimas unternommen? Sind wir nicht inzwischen alle „viel zu lange damit durchgekommen“, weder etwas für den Klima- noch für den Artenschutz zu tun?

Ein Hauptsatz der Thermodynamik (das ist ein Teilgebiet der Physik) lautet, dass alle anderen Energieformen (etwa chemische, elektrische oder Bewegungsenergie und so weiter) letztendlich in Wärme umgewandelt werden! Bei jedem Gerät, jeder Maschine, jedem Apparat geht das auf direktem Wege: sobald sie benutzt werden, geben sie Wärme ab, heizen also das Klima auf. Die Thermodynamiker prophezeien deshalb den Wärmetod des Weltalls – früher oder später. Denkt Ihr manchmal über solche Zusammenhänge nach? Läuft bei Euch den ganzen Tag das Radio, ohne dass wirklich jemand zuhört? Ist nur ein Beispiel… Euch fallen bestimmt noch andere ein.

Meine Generation hat ein Großteil der Probleme geschaffen, die Ihr jetzt langfristig lösen müsst. Zunächst machten wir das, weil wir die Menschen aus ihren Abhängigkeiten befreien, ihnen das Leben erleichtern, angenehmer und sicherer machen wollten. Aber in leichtfertiger, überheblicher und selbstherrlicher Weise sind wir weit übers Ziel hinausgeschossen und nun haben wir unsere schöne Erde zugemüllt.

Um den Müll zu beseitigen – zum Beispiel die Plastiktüten aus den Ozeanen zu holen – brauchen wir wieder Maschinen – etwa einen gigantischen „Staubsauger“, der den Unrat aus dem Wasser lutscht – und die werden irgendwann neuer Müll. Ihr seid in eine Zeit des Überflusses hinein geboren und seht die ungeheure Vielfalt materiellen Besitzes als selbstverständlich an.

Habt Ihr schon mal darüber nachgedacht, ob Ihr vielleicht aus Liebe zum Leben in seiner ganzen Vielfalt sagen könntet: Wir haben genug? Wunderschön wäre es, wenn wir alle mit der Zeit zu dieser Erkenntnis kämen und ihr auch Taten folgen ließen, denn ohne freiwilligen Verzicht auf lieb gewordene Bequemlichkeiten wird’s wohl nicht gehen…