Thema: Himmelkron Noch mehr Leerstand

Leserbrief von Doreen Feig, Himmelkron
 Quelle: Unbekannt

Zum Leserbrief „Zur Weiterentwicklung benötigen wir Gewerbegebiet“, Kurier vom 11. Mai.

 
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Hätte Frau Denk eine so einseitige Sicht auf die Thematik wie das Mitglied eines Wirtschaftsgremiums, wäre sie sicher ganz Ihrer Meinung, Herr Friedrich. Übrigens ist sie zwar als erste Sprecherin der Bürgerinitiative verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit, es gibt aber noch weitere rund 600 Mitglieder.

Alle diese Menschen verbindet die Einsicht, dass im Hinblick auf Klimawandel, Artensterben und Flächenverbrauch die rein wirtschaftlichen Interessen einer Kommune zwar wichtig sind, aber nicht das alleinige Entscheidungskriterium sein können.

Jedes Stück Natur, jedes Stück Ackerland ist zu erhalten, zumal der Ort bereits über 2500 Arbeitsplätze verfügt. In Bayern soll noch in diesem Jahr die ökologischere Bewirtschaftung von Acker Gesetz werden. Dafür braucht es mehr Land, nicht weniger. Ebenso für den Artenschutz.

Die Zahlen dazu sollten jedem bekannt sein. Und für vermietete Logistikhallen werden keine Gewerbesteuern gezahlt, betrifft 40 Prozent der Fläche. Der Gemeinde gehen somit jährlich 250 000 Euro verloren.

Auch sonst wird der Investor mit Steuervermeidungsmodellen versuchen, so viel wie möglich selbst zu verdienen. Wo nehmen wir die hoch qualifizierten Fachkräfte her? Große Konzerne, die bedeutend mehr zahlen als hier zu verdienen wäre, suchen deutschlandweit händeringend danach.

Wir können auch nicht erkennen, wie ein zusätzliches Gewerbegebiet die Wirtschaft am Ort vor einer Rezession schützen soll. Fazit wäre, dass noch mehr Industriebauten leer stehen und die Gemeinde finanziell belasten würden.

Was den Verkehr betrifft: Logisch, dass es mehr Verkehr geben würde mit mehr Lärm und Abgasen. Wo sich sonst Gewerbe ansiedeln würde, kann keiner voraussagen. Würde es sich auf den 22 Hektar erschlossener Fläche in Thurnau ansiedeln, wären B303 und A9 nicht betroffen. Ach ja, und fragen Sie doch mal die Gössenreuther, wie sehr die sich ein zusätzliches Gewerbegebiet wünschen!