Thema Flugplatz: Kontrollierte Landung

Von Tobias Köpplinger

Bruchlandung, Notlandung, harte Landung: Was kann man nicht alles für Wortspiele mit dem Verkehrslandeplatz Bayreuth konstruieren. Und auch dieses hier ist möglich: Die kontrollierte Landung. Denn darauf deutet im Moment vieles hin. Wenn am Montag der Ältestenausschuss der Stadt tagt, könnte sich tatsächlich etwas ändern.

 
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Bislang war die Argumentation, die da aus der Stadtverwaltung und von den Befürwortern des Flugplatzes kam, immer die gleiche. Der Airport ist wichtig für die Wirtschaft. Der Airport ist ein Standortargument, das für Bayreuth spricht. Der Airport muss so betrieben werden, wie er betrieben wird, sonst muss die Stadt Fördergelder an den Freistaat zurückzahlen. Aus diesen Argumenten leitete sich die Betriebszeit von 8.30 bis 22 Uhr ab und der Status Verkehrslandeplatz – und auch das städtische Defizit: Fast 400 000 Euro. Jährlich. So viel zahlt die Stadt bis heute drauf. Für etwa 1000 Geschäftsflieger im Jahr. Viel Geld, das da in den vergangenen Jahren zusammenkam. Ein Millionenbetrag. Begründung: Lieber ein paar Millionen draufzahlen, als ein paar Millionen zurückzahlen.

Dabei geht es gar nicht um Millionen. 363 864 Euro müsste die Stadt an den Freistaat zurückzahlen. Insgesamt. Und das ist weniger als das Defizit, das der Stadt in einem Jahr entsteht. Klingt wirtschaftlich. Klingt sinnvoll. Wer sich bei den Wirtschaftsbossen der Region umhört, der erfährt immer wieder: Den Flugplatz benutzt kaum jemand. Wer nach Bayreuth kommt, fährt Auto oder fliegt nach Nürnberg. Gleiches gilt für die Uni, die Festspiele, die Krankenhäuser. Die meisten Flugzeuge, die vom Flugplatz auf dem Bindlacher Berg starten, sind Sportflugzeuge und Schulungsflieger. Und die brauchen den Status Verkehrslandeplatz nicht. Für sie spielt es keine Rolle, von wo sie starten. Verkehrslandeplatz oder Sonderlandeplatz, die Betriebsform, die jetzt im Raum steht. Die Luftsportgemeinschaft will sich am Betrieb beteiligen, die Sportfliegerei steht nicht auf dem Spiel. Und auch die Geschäftsleute könnten weiterhin in Bayreuth landen: Sie müssten sich nur vorher anmelden.

Also Sonderlandeplatz statt Verkehrslandeplatz. Oder, um beim Wortspiel vom Anfang zu bleiben: Auch wenn das Flugzeug schlingert, ist die kontrollierte Landung immer noch möglich. Also: Steuer übernehmen, runterbringen, umsteigen. Vom Jumbo auf den kleinen Learjet. Der ist wendiger und schneller und genau richtig, wenn kaum jemand einsteigt.


tobias.koepplinger@kurier.tmt.de

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