Thema: Fledermäuse Nicht jeder freut sich

Leserbrief von Madeleine Luhzing, Eckersdorf, Sprecherin der Bürgerinitiative Vogelherd

Zum Artikel „Paradies für Fledermäuse“, Kurier vom 1./2. Juni.

 
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Erfreulich war die Nachricht, dass in der Ermitage 16 Fledermausarten leben. Die Anwesenheit von Fledermäusen erfreut aber nicht jeden.

So wurden bei den Planungen für die acht 200 Meter hohen Windkraftanlagen am Vogelherd zwei streng geschützte Arten festgestellt: die Kleine Hufeisennase und die Mopsfledermaus. Vom Aussterben bedrohte Tiere können das Aus für ein Bauvorhaben bedeuten.

Anders bei Windkraftanlagen: Hier sind Abschaltzeiten üblich. Hinzu kommt ein verordnetes Gondelmonitoring, das jedes Jahr anhand der Rufe die Anwesenheit von Fledermäusen protokollieren muss. Mit den Auswertungen können Abschaltzeiten reduziert oder erhöht werden. Am Vogelherd wurden sie reduziert.

Für unsere zwei erwähnten kleinen Flieger waren sowohl Wochenstuben sowie Sommer- und Winterquartiere in direkter Umgebung zu den geplanten Windkraftanlagen bekannt. Dennoch fanden sie keine Erwähnung im Gondelmonitoring 2017 des Betreibers. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Der Deutschlandfunk berichtete kürzlich, dass der Bestand von Fledermäusen durch Windkraftanlagen bedroht sei. Die Flugrouten einiger Arten durchziehen große Teile Europas. Forscher gehen davon aus, dass in Deutschland zwischen 100.000 und 250.000 durch Windkraftanlagen zu Tode kommen.

Genaue Zahlen sind schwierig zu ergründen, da Schlagopfer oft schnell Beute von anderen Tieren werden. Aus guten Quellen weiß ich, dass die Anzahl der Fledermäuse bereits erheblich abgenommen hat.

Die Kirche in Neustädtlein ist mit der gestiegenen Zahl leider eine Ausnahme. Man geht davon aus, dass Fledermäuse aus der sanierten Kirche in Mistelgau umgezogen sind.