Theatersommer flirtet weiter mit Forchheim

Von Ulrich Graser
Bernd Matthes vom Fränkischen Theatersommer. Archivfoto: Andreas Harbach Foto: red

Der Fränkische Theatersommer mit Sitz in Hollfeld möchte „am liebsten immer noch nach Forchheim“ umsiedeln. Doch aufgrund mangelnder „materieller Unterstützung“ sieht es momentan eher so aus, als würde sich die Fränkische Landesbühne anderswo neu ansiedeln.

 
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Bernd Matthes, der Vorsitzende des Fränkischen Theatersommers, lässt keinen Zweifel im Gespräch mit unserer Zeitung: „Ich würde, wenn es nach mir ginge, am liebsten weiterhin nach Forchheim gehen.“ Forchheim sei aufgrund seiner Verkehrsanbindung, der Nähe zu größeren Städten und der Bevölkerungszunahme immer noch Favorit: „Es gibt eigentlich keinen besseren Standort.“ Und dann kommt das Aber: „Es geht nur mit materieller Unterstützung.“

Das heißt: Die Sitzverlagerung von Hollfeld nach Forchheim mit dem gleichzeitigen Aufbau einer Produktionsstätte (nicht Bühne) sei ein „Millionenprojekt“, das der Verein Fränkischer Theatersommer alleine auf Dauer nicht stemmen könne.

Die bisherige Entwicklung rund um einen möglichen Umzug des Theatersommers:

Der Stadtrat hatte im vergangenen Jahr eine dauerhafte finanzielle Unterstützung aber abgelehnt. Andere Kulturschaffende der Stadt, wie etwa das Junge Theater, hatten sich ebenfalls gegen eine Ansiedlung des Theatersommers ausgesprochen: Sie fürchten um die Höhe ihrer eigenen Sponsoren- und Fördermittel.

Nach wie vor räumt die Stadt dem Verein ein Vorkaufsrecht auf ein Grundstück an der Lände ein. Aber, so eine Stellungnahme der Pressestelle: „Die Stadt weiß durch Gespräche, dass der Fränkische Theatersommer auch andere Produktionsstandorte ins Auge gefasst hat. Wir bleiben aber im Gespräch, um die beste Lösung für alle Beteiligten zu finden.“ Die Stadtverwaltung sei weiter daran interessiert, dem Fränkischen Theatersommer in Forchheim eine Heimat zu bieten, sagt Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD).

Regelmäßige Gastspiele in Forchheim

Aber: „Sollte sich der Fränkische Theatersommer für einen anderen Produktionsstandort entscheiden, ist dies zunächst zu respektieren. Mein persönlicher Wunsch wäre es jedoch, dass der Fränkische Theatersommer in jedem Fall der Stadt weiter durch möglichst regelmäßige Gastspiele erhalten bleibt.“

Momentan gebe es Gespräche um einen anderen Standort, bestätigt Bernd Matthes. Wie auch immer die ausgingen: „Veranstaltungen in Forchheim mit dem Jungen Theater sind angedacht, das Junge Theater bekommt auch unseren Thespis-Karren für eigene Produktionen angeboten, wir haben mit dem Jungen Theater eine gute Zusammenarbeit.“