Djokovic ließ sich auch vom Ärger über den Referee nicht von seinem Kurs abbringen
„Halbfinals sind immer enge Matches. Das Ergebnis zeigt nicht ganz, wie eng es wirklich war“, sagte Djokovic nach seinem allerdings weitgehend ungefährdeten Erfolg. „Jannik hätte den dritten Satz gewinnen können, er hat da ein paar Chancen liegengelassen und mir den Tiebreak ermöglicht“, sagte Djokovic. „Er hat gezeigt, dass er der Leader der neuen Generation ist.“
Djokovic ließ sich gegen Sinner auch vom Ärger über den Schiedsrichter nicht von seinem Kurs abbringen. Der Titelverteidiger schien nach gewonnenem ersten Satz und einem frühen Break im zweiten Durchgang auf einen gemütlichen Nachmittag zuzusteuern, als auf einmal Schiedsrichter Richard Haigh auf den Plan trat. Djokovic hatte gerade das Break geschafft, als der Unparteiische ihm im folgenden Aufschlagspiel einen Punkt abzog, weil Djokovic bei einer Rückhand zu laut gestöhnt hatte. Haigh wertete die Aktion von Djokovic als Unsportlichkeit und Störung Sinners, was Djokovic überhaupt nicht nachvollziehen konnte. „So etwas ist mir in meiner Karriere noch nie passiert. Vielleicht war es ein Echo vom Dach. Ich denke, die Entscheidung war falsch.“
Kurz darauf gab der Referee Djokovic auch noch eine Verwarnung wegen Zeitüberschreitung beim ersten Aufschlag. Der Titelverteidiger kochte innerlich, blieb äußerlich aber ruhig und brachte sein Aufschlagspiel durch zum 3:1. Nach 1:39 Stunden machte er die 2:0-Satzführung perfekt.
Im vergangenen Jahr waren Djokovic und Sinner bereits im Viertelfinale aufeinandergetroffen. Damals hatte der Südtiroler die ersten beiden Sätze gewonnen, dann aber doch in fünf Sätzen verloren. Zu einer solchen Wendung kam es auf dem wegen des Londoner Regens überdachten Centre Courts dieses Mal nicht. Zwar steckte Sinner nicht auf und erspielte sich beim 5:4 sogar zwei Satzbälle. Mit seiner großen Erfahrung wehrte Djokovic diese aber ab und holte sich den dritten Satz im Tiebreak.