Wie schwierig der Weg zurück ins ganz große Tennis sein kann, das kann Alexander Zverev dieser Tage bei einem seiner besseren Freunde im Tourzirkus erleben. Dominic Thiem, der einst so kraftstrotzende, dynamische und selbstbewusste Österreicher, kämpft nach einer komplizierten Handgelenksverletzung schon seit einem Jahr verzweifelt für ein Comeback in der echten Weltspitze. Beim Masters-Turnier in Miami verlor der Wiener nun das neunte von zehn Spielen in dieser Saison, anschließend gingen Bilder in den sozialen Medien um, die einen schwer gezeichneten Thiem zeigten – ratlos, hilflos, nervlich am Ende. Thiem, 2020 im Finale der US Open der glückliche Grand-Slam-Gewinner gegen Zverev, wirkt nicht erst seit dem jüngsten Fehlschlag wie ein Schatten seiner selbst. Er erwäge nun, sagte er später, nach dem Aus in Miami erst einmal auf die kleinere Challenger-Tour zurückzukehren, um wieder Selbstvertrauen aufzubauen.