Teils deutliche Zuwächse Sparkasse meldet Rekorde

Bei der Sparkasse Bayreuth sind die Geschäfte 2021 trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ganz ordentlich, zum Teil sogar richtig gut gelaufen. Foto: /Ralf Münch

Ein insgesamt sehr zufriedenstellendes Jahr 2021 meldet die Sparkasse Bayreuth. Zwar belasteten höhere Kosten, die anhaltend sinkenden Margen im Zinsgeschäft und natürlich Corona, in vielen Bereichen aber gab es Zuwächse, teils sogar mit Rekordzahlen.

 
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Von Zuwächsen in allen wichtigen Geschäftsbereichen ist bei der Sparkasse die Rede. Dabei verzeichnete das Kredit-Neugeschäft einen Rekord in der 199-jährigen Geschichte des Instituts, beim Absatz von Edelmetall-Sparplänen lag man bayernweit an der Spitze, und auch der Wertpapierumsatz im Kundengeschäft erreichte einen noch nie dagewesenen Wert.

Der Bilanzgewinn nach Steuern und Bewertung lag mit 550.000 Euro in etwa auf Vorjahresniveau und wird dem Eigenkapital zugeführt. „Wir sind mit dem abgelaufenen Jahr so zufrieden, wie man es unter diesen Rahmenbedingungen sein kann“, kommentiert Vorstandsvorsitzender Wolfgang Hetz.

Dass die Sparkasse gewachsen ist, lässt sich quasi an allen Zahlen ablesen. So legte die Bilanzsumme um 4,8 Prozent auf gut 2,95 Milliarden Euro zu. Das gesamte Kundengeschäftsvolumen, also die Summe aus Einlagen, Krediten und Depotvermögen stieg um 6,5 Prozent auf den bisherigen Höchstwert von 4,94 Milliarden Euro.

106.000 Kunden

Außerdem wurden 3755 Privat- und Geschäftsgirokonten neu eröffnet, womit die Gesamtzahl jetzt 79.321 beträgt. Insgesamt betrage die Zahl der Kunden knapp 106.000, heißt es. Angesichts eines Marktanteils bei den Privatgirokonten von 42,1 Prozent (Vorjahr 41,8) sei man in diesem Bereich Marktführer.

Die Minuszinsen, die die Europäische Zentralbank von Banken und Sparkassen für bei ihr geparktes Geld verlangen, führt ja schon seit längerem zu der Situation, dass die Geldinstitute auf täglich fällige Einlagen auf Sparbüchern sowie Giro- oder Tagesgeldkonten zumindest deutlich weniger scharf sind als früher. Und so sieht es die Sparkasse auch als Erfolg, dass der Anstieg hier deutlich zurückging. Statt eines Zuwachses von 10,4 Prozent 2020, habe dieser im vergangenen Jahr nur noch bei 4,6 Prozent auf gut 2,48 Milliarden Euro betragen.

Wertpapierfonds und Edelmetallsparpläne

Dennoch sei Corona-bedingt die Sparneigung auch der Sparkassenkunden deutlich angestiegen. Allerdings investierten viele angesichts der Nullrenditen bei klassischen Anlageprodukten zunehmend in andere Anlageklassen wie etwa Wertpapierfonds.

So betrug das Kundendepotvermögen Ende des Jahres 783 Millionen Euro, (plus 17,2 Prozent). Der Wertpapierumsatz mit Kunden der Sparkasse legte um 33,2 Prozent auf das Rekordniveau von 321,6 Millionen Euro zu, und der Nettoabsatz an Wertpapieren wurde auf 48,6 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Bei Edelmetallsparplänen war man mit gut 7,8 Millionen Euro (plus 31,6 Prozent) Spitzenreiter unter Bayerns Sparkassen.

Rekord bei neuen Krediten

Sehr gut lief es auch auf der anderen Seite, also im Kreditgeschäft. So wuchs der Gesamtbestand der Ausleihungen um 4,7 Prozent auf 1,67 Milliarden Euro. Dabei erreichte das Neugeschäft mit Kreditzusagen in Höhe von 327 Millionen Euro (plus 3,2 Prozent) den höchsten Wert seit Bestehen der Sparkasse Bayreuth. Davon entfielen 212,5 Millionen Euro auf Kredite an Privatpersonen und rund 108 Millionen Euro auf Unternehmen und Selbstständige.

Treiber bei den Privatkrediten waren angesichts der anhaltend niedrigen Zinsen mit 195 Millionen Euro erneut Immobiliendarlehen (Gesamtbestand jetzt 900 Millionen Euro). „Die Nachfrage nach Immobilien übersteigt - trotz des zwischenzeitlich hohen Preisniveaus - nach wie vor das Angebot, gerade im Bereich der privat genutzten Immobilien“, sagt Hetz dazu.

Bei vielen Unternehmen ging es derweil auch um die Bewältigung der Corona-Folgen. Hier seien Lösungen in neuen Krediten und Überbrückungsgeldern bis hin zu Zuschüssen und Förderkrediten gefunden worden.

Fast zwei Drittel nutzen Online-Banking

Ungebrochen ist auch bei der Sparkasse der Trend zur Digitalisierung. Auf das Internetangebot griffen im vergangenen Jahr im Schnitt 21.500 Besucher täglich zu, der Anteil der privaten Nutzer des Online-Bankings stieg um weitere 2,5 Prozentpunkte auf jetzt 64,2 Prozent.

Die Zahl der Mitarbeiter der Sparkasse Bayreuth sank binnen Jahresfrist durch Altersteilzeit und natürliche Fluktuation um neun Beschäftigte auf jetzt 452, davon 20 Auszubildende. Das Institut betreibt noch 38 Geschäftsstellen, von denen 20 personell besetzt sind, sowie 48 Geldautomaten.

Der Ausblick von Vorstandschef Hetz fällt „verhalten optimistisch“ aus, auch wenn Corona weiter ein ständiger Begleiter bleibe und die Auswirkungen des „schrecklichen Krieges in der Ukraine“ die Rahmenbedingungen schnell ändern könnten.

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