Tarifrunde der Länder Warnstreiks in Bayreuth und Kundgebung an der Universität

Die Tarifrunde der Länder für den öffentlichen Dienst blieb bislang ohne Ergebnis. Die Arbeitgeber haben auch in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt.

 
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Bayreuth - „Deshalb reagieren wir mit einem Warnstreik auf diese Blockadehaltung“, sagte Gewerkschaftssekretär Dirk Schneider im Gespräch mit dem Kurier. Er versammelte sich mit Beschäftigten der Schlösserverwaltung, des Staatlichen Bauamts und der Straßenmeisterei am Vormittag vor dem Neuen Schloss.

Für die Beschäftigten fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) eine Anhebung der Gehälter um fünf Prozent, mindestens 150 Euro monatlich. Auszubildende sollen 100 Euro mehr erhalten und übernommen werden. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.

Die betroffenen Mitarbeiter hätten das öffentliche Leben in der Corona-Pandemie ganz selbstverständlich aufrecht erhalten. „Sie haben eine Wertschätzung ihrer Arbeit im öffentlichen Dienst verdient“, bekräftigte Schneider. Die Parks und Grünlagen würden immer in Schuss gehalten. Aber es werde zunehmend schwieriger, Personal dafür zu finden.

Die Arbeitgeber hingegen machen ihr Entgegenkommen von einer neuen Bewertung der Arbeitsvorgänge ab. Was definitiv zu einer schlechteren Eingruppierung führen würde, erläuterte Schneider. Dass es bisher nicht einmal ein Angebot gebe, werte er als „Mangel an Respekt“ und „eine Sauerei“. Daher werde dies nicht der einzige Streiktag in den kommenden Wochen bleiben. Bei der Schlösserverwaltung arbeiten über 100 Beschäftigte, im Staatlichen Bauamt rund 350.

Im Verdi-Bezirk Oberfranken-Ost der Stadt Bayreuth streikten  außerdem die Universität Bayreuth und das Studentenwerk Oberfranken. Der Platz vor der Mensa der Universität Bayreuth füllt sich bis zur Mittagszeit immer mehr. Die Mensa versorgt die Studierenden und Beschäftigten normalerweise täglich mit über 5000 Mahlzeiten. Am Dienstag blieb die Küche größtenteils kalt: der Frischraum war zu, die Cafeteria jedoch geöffnet, die Mensa fuhr nur eine Notversorgung auf. Lautstark machten die Mitarbeiterinnen ihrem Unmut mit Klappern, Töpfeschlagen und Rufen bemerkbar.

Der Lehrbetrieb sei größtenteils als  digitales Semester aufrechterhalten worden. „Dies war nur durch das enorme Engagement der Beschäftigten möglich“, sagte Oliver Gschwender, der auch Personalrat der Uni ist. Besonders für die studentischen Hilfswissenschaftler müssten sich die Arbeitsbedingungen verbessern. Für sie sei ein eigener Tarifvertrag nötig.

„In der Mensa erhalten wir auch in der Pandemie die Verpflegung aufrecht. Es kann nicht sein, dass dafür noch nicht einmal ein Inflationsausgleich gewährt werden soll“, ergänzte Stefan Reuther, Mensa- Beschäftigter und Personalratsvorsitzender des Studentenwerks.

Weitere Informationen zur Tarifrunde: unverzichtbar.verdi.de.

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