Tag der Demokratie Ohne braunes Störfeuer

Die Transparente für den Tag der Demokratie hängen schon. Foto: M. Bäu.

Aufatmen in Wunsiedel: Die rechten Marschierer meiden die Festspielstadt. Das Netzwerk „Wunsiedel ist bunt“ bietet bis in die Abendstunden ein riesiges Programm.

 
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Bürgermeister Nicolas Lahovnik gesteht sich zwar die Freude ein, aber noch keine Euphorie. Erstmals liegen für den Vortag des Volkstrauertages keine Anmeldungen rechtsextremer Parteien oder Gruppierungen für eine Demonstration vor. „Erst am Abend, wenn der Tag tatsächlich reibungslos verlaufen ist, können wir wirklich auf dieses freudige Ereignis anstoßen“, so das Stadtoberhaupt am Donnerstagabend in der Stadtratssitzung.

„Wunsiedel ist bunt“

Das Netzwerk „Wunsiedel ist bunt“ veranstaltet natürlich dennoch einen Tag der Demokratie, geht es doch laut Sprecherin Christine Lauterbach nicht darum, auf etwas zu reagieren, sondern für etwas einzustehen: die Demokratie. Los geht es um 16 Uhr mit Friedensandachten in der Friedhofskirche und der katholischen Pfarrkirche. Zeitgleich ziehen die Gymnasiasten vom Lugy zum Marktplatz. Wenn die Besucher der Andachten gegen 16.30 Uhr ebenfalls hier angekommen sind, werden Bürgermeister Nicolas Lahovnik sowie die Netzwerksprecherinnen Christine Lauterbach und Svenja Faßbinder zu den Besuchern sprechen.

Weiter geht es mit zwei Konzerten, Kultur zum Mitmachen, angeleitet von den Mitarbeitern des Juku-Mobils, Bildungsangeboten des DGB und anderen Institutionen und reichlich Kulinarik.

Promi-Spaziergänge

Ab 17 Uhr lädt das Bündnis zu besonderen Spaziergängen ein: Mehrere prominente und interessante Bürger, unter anderem die beiden Bürgermeister Nicolas Lahovnik und Martin Söllner, die künstlerische Leiterin der Luisenburg-Festspiele, Birgit Simmler, eine Grundschullehrerin, ein Flüchtling, der frühere Wunsiedler Pfarrer Jürgen Schödel sowie die Mutter eines behinderten Kindes bieten persönliche Gespräche bei einem Rundgang um den Marktplatz.

Ebenfalls um 17 Uhr liest im Mehrgenerationenhaus Schriftsteller Peter Grandl aus seinem Roman „Turmschatten“, mit dem er einen tiefen Einblick in die rechte Szene gibt.

Auch die Antifa hat sich angekündigt. Deren Aktivisten wollen um 15 Uhr in der Jean-Paul-Straße demonstrieren.

Verkehrsbehinderungen

Aufgrund der Versammlungen sind laut Polizei im Stadtgebiet größere Verkehrsbehinderungen zu erwarten. „Im Innenstadtbereich werden die Ludwigstraße, die Pachelbelgasse, die Maximilianstraße und die Straße Am Bocksberg zeitweise gesperrt sein. Außerdem wird die Kemnather Straße zwischen Amtsgericht und Scheunenstraße ganztägig gesperrt sein. Weiter gibt es im Wohngebiet zwischen Hofer Straße und Bibersbacher Straße, Theodor-Heuss-Straße und Goethestraße zahlreiche Haltverbote. Hier kann es kurzfristig zu Straßensperrungen kommen.“

Ab 14 Uhr wird außerdem die Jean-Paul-Straße zwischen Egerstraße und Landratsamt, die Karl-Sand-Straße, die Straße Am Bahnhof, die Hofer Straße, die Weißenstädter Straße, die Theodor-Heuss-Straße zwischen Konrad-Adenauer-Ring und Hofer Straße und die Maximilianstraße zeitweise gesperrt sein.

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