Die Privatklinik soll für besonders privilegierte Patienten aus aller Welt sein. Herzpatienten, die sich in Obernsees von den Strapazen ihrer Herz-OP erholen sollen. Abgeschottet von der Staatsstraße und den Feriengästen. Deshalb der äußerste nordwestliche Zipfel. „Hinter dem Busch“ sagt der Niederländer Hilhorst. Großzügig geschnittene Zimmer sollen Platz für 80 Patienten, Angehörige und Begleiter bieten. Dem Bauträger zufolge handle es sich um Patienten, die mit einem zehn bis zwanzig Personen starken Begleiterstab anreisten. „Personen wie Sie und ich werden dort niemals behandelt werden.“
Patienten mit großem Begleiterstab
Stimmt der Gemeinderat am Montag zu, könnte mit dem Bau noch in diesem Jahr begonnen werden, sagt Hilhorst. Den Investoren sei es ernst, sagt er. Sie hätten sich unter drei oder vier Standorten für Obernsees entschieden. Das Gesamtpaket, die Therme und der geplante Bau eines Hotels, sollen den Unterschied gemacht haben. Ein Hotel, das in der Vergangenheit nur vage angedeutet wurde, das den teils steinreichen Klinikpatienten jetzt aber weitere Möglichkeiten zur Unterbringung ihrer für Begleiter eröffnen würde. Beim Hotel handle es sich um andere Investoren, als bei der Klinik. Und anders als diese, soll das Hotel nicht versteckt, sondern in unmittelbarer Nachbarschaft zur Therme und nur 20 Meter neben der Staatsstraße entstehen. 90 bis 100 Betten, schätzt Hilhorst, könnten darin stehen und mit dem Bau bereits 2016 begonnen werden.
Zuvor sollen aber die Ferienhäuser fertiggestellt werden. 13 sollen schon in diesem Sommer bezugsfertig sein. Mit 60 weiteren soll sofort im Anschluss begonnen werden. Geht es nach Hilhorst, sollen ebenfalls schon im nächsten Jahr 50 Baumhäuser gebaut werden. Im nördlichsten Teil des Baugebietes und jedes groß genug für vier bis fünf Personen. Der Niederländer spricht von einer „Erlebniswelt im Busch“ und das mit ernster Miene. „Nachdem sich jahrelang nichts getan hat, schaut die ganze Branche auf uns. Wir können uns hier keine Fehler mehr leisten.“