Offen ist, wie lange Haley noch im Rennen bleiben wird, da ihr faktisch keine Chancen mehr eingeräumt werden, Trump zu schlagen. Selbst in ihrem Heimatstaat South Carolina, wo Haley einst Gouverneurin war, hatte Trump Ende Februar mit großem Abstand gesiegt. Unterstützer des Ex-Präsidenten appellieren schon seit Wochen an die 52-Jährige, sie solle aufgeben und den Weg frei machen für Trump.
Trump: "Fantastischer Abend"
Trump hat zur Einheit in seiner Partei aufgerufen. "Wir haben eine großartige republikanische Partei mit enormen Talenten. Und wir wollen Einheit, und wir werden Einheit haben, und es wird sehr schnell gehen", sagte Trump am Wahlabend in seinem Anwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida. Haley erwähnte der 77-Jährige nicht direkt. Auch auf die für ihn erfolgreichen Ergebnisse des Vorwahlduells der Republikaner ging Trump nicht näher ein. "Das war ein fantastischer, fantastischer Abend, ein fantastischer Tag", sagt er.
In seiner Rede lobte Trump wie üblich sich selbst und pries seine Arbeit als US-Präsident im Weißen Haus an. Er sprach über die Corona-Pandemie, Migration, die Terrormiliz Islamischer Staat, Afghanistan und die Taliban, die er als "raue Truppe" bezeichnete, oder auch Energiepolitik. Gleichzeitig griff er Amtsinhaber Joe Biden heftig an und machte ihn und seine Demokraten für den angeblichen Niedergang des Landes verantwortlich. Trump konnte am "Super Tuesday" seinen Siegeszug bei den Vorwahlen der Republikaner fortsetzen.
Biden warnt Wähler vor Trump
Biden hat die Wähler vor den Folgen einer möglichen zweiten Präsidentschaft von Trump gewarnt. Die Ergebnisse der Vorwahlen würden das amerikanische Volk vor eine klare Wahl stellen, sagte Biden und fragte: "Machen wir weiter Fortschritte oder erlauben wir es Donald Trump, uns zurück in das Chaos, die Spaltung und die Dunkelheit zu ziehen, die seine Zeit im Amt bestimmt haben?" Trump sei fest entschlossen, die Demokratie der USA zu zerstören und den Menschen grundlegende Freiheiten zu nehmen, darunter die Möglichkeit, dass Frauen selbst über ihre Gesundheit entscheiden könnten, sagte Biden.
Biden verliert Vorwahl in Amerikanisch-Samoa
Überraschung in Amerikanisch-Samoa: In dem US-Außengebiet hat Biden die Vorwahl der Demokraten verloren. Wie die Fernsehsender CNN und NBC berichteten, setzte sich der Unternehmer Jason Palmer gegen den amtierenden US-Präsidenten durch. Demnach entfielen 51 der 91 abgegeben Stimmen auf Jason, auf Biden nur 40.
Der bislang weithin unbekannte Präsidentschaftsbewerber, nach Angaben auf seiner Webseite Einwohner von Baltimore im Bundesstaat Maryland, hatte offenbar gezielt in dem Außengebiet um Stimmen geworben. Am Tag vor der Wahl schrieb der 52-Jährige auf der Plattform X, ehemals Twitter, die US-Hauptstadt Washington sei "längst überfällig für einen Präsidenten, der sich für Amerikanisch-Samoa einsetzt".
Das Ergebnis spielt bei den parteiinternen Vorwahlen kaum eine Rolle. In dem Außengebiet mit weniger als 50.000 Einwohnern, das zu einer winzigen Inselgruppe im Südpazifik gehört, waren nur sechs Delegiertenstimmen zu holen. Biden hat bislang alle Vorwahlen seiner Partei gewonnen. Er hat keine ernstzunehmende innerparteiliche Konkurrenz.