Preisgekröntes Theater-Solo-Stück
Zwei Lesungen widmen sich zum einen dem Briefwechsel von Paul Celan und Ingeborg Bachmann („Wie Mohn und Gedächtnis“) und zum anderen als Live-Hörspiel dem walisischen Schriftsteller Dylan Thomas („Unter dem Milchwald“). Ab November wird darüber hinaus ein preisgekröntes Theater-Solo-Stück zu sehen sein. Verfasst von Kristine Walther, die selbst spielt, und Jürgen Skambraks befasst sich das Drama „Kleist – Wenn ich dich nur hätte...“ mit dem heutigen Klassiker, der zu Lebzeiten nicht die Berühmtheit erlangte, die ihm gebührt hätte. Dreimal wird „Kleist“, in Klagenfurt als Mono-Drama ausgezeichnet, zu sehen sein.
Bezauberndes Kinderstück zu Weihnachten
Und natürlich dürfen Weihnachtsstücke auf dem Spielplan nicht fehlen. Für Kinder ab vier Jahren wird Sigrid Kern „Frohe Weihnachten, kleiner Eisbär“ nach den Büchern von Hans de Beer inszenieren. Ganz bezaubernd und liebevoll wird die Geschichte von Weihnachten aus der Sicht von Tieren erzählt. „Am Ende bleibt übrig, was Weihnachten eigentlich ist – ein Fest der Liebe.“ Zu jeder Szene hat sie mit Harald Schmudlach Lieder komponiert, die dem Kinderstück etwas Musicalhaftes verleihen, wie sie selbst schildert.
Ein eher missratenes Weihnachten erleben die Zuschauer in „Lametta“, einem Lustspiel von Fitzgerald Kusz. Es sei eines der jüngeren Stücke des Nürnbergers, so die Regie führende Birgit Franz, und er habe zugesagt zur Premiere am 3. Dezember nach Bayreuth zu kommen. An diesem Heiligen Abend in einer chaotischen Patchwork-Familie ist so überhaupt nichts heilig. Weil Ex-Partner, Kinder aus früheren Beziehungen und die Schwiegermutter für Missstimmung sorgen. Ein Volksstück, das voller Situationskomik und schwarzem Humor aufzeigt, wie man Weihnachten am besten nicht feiert.
Vorschau auf drei Neuproduktionen
Als ob das nicht schon genug wäre, gaben die Akteure der Studiobühne noch einen Ausblick auf das kommende Jahr. So wird im Januar unter der Regie von Marieluise Müller „Ophelias Schattentheater“ gespielt, nach dem Buch von Michael Ende. Eine ältere Dame erinnert sich an die Figuren, die sie als Souffleuse begleitet durfte. Das Altern steht im Mittelpunkt und das, was hinter den Kulissen des Theaters passiert. Absurdes Theatergeschehen kommt auch im Februar auf die Bühne, wenn „Die Nashörner“ von Eugène Ionesco aufgeführt wird. Dominik Kern nimmt sich als Regisseur der „Rhinozeritis“ an, die eine ganze Stadt befällt. „Eine merkwürdig komische Parabel“ nennt er die Handlung, die auf so vieles auch in der Gegenwart passt. Zuletzt sei noch die März-Premiere „Ein Kind unserer Zeit“ erwähnt, ein Theaterstück nach dem Roman von Ödön von Horváth. Hochaktuell, da das Werk in der Zeit von Hitlers aggressiver Politik verfasst wurde und die Überfälle auf Nachbarländer vorhersah. Es schildert die brutale Eigendynamik eines jeden Krieges und die damit einhergehenden Grausamkeiten. Regie führt Dorothea Kirschbaum.
Zum Schluss noch eine gute Nachricht: Die Gastronomie im Theater ist wieder geöffnet. Sowohl die Theke vor und nach den Aufführungen als auch der Theaterkeller, der ab Dezember vom Team der Waldhütte betreut wird.