Straßen unterspült Nach Unwetter: Schaden in Bindlach geht in die Hunderttausende

Von Christina Knorz
Die Huthstraße in Ramsenthal wurde vom Starkregen unterspült. Die Straße ist gesperrt. Foto: Fuchs Foto: red

Die Gemeinden Bindlach hat bereits mehrere Millionen Euro in Hochwasserschutz investiert. Dennoch geht der Schaden des Starkregens vom Wochenende in die Hunderttausende. "Wir können uns gegen die Natur nicht vollständig schützen", sagt Bürgermeister Gerald Kolb (WG). Ein neues Großprojekt soll bis zu zehn Millionen Euro kosten. Dafür erwartet Bindlach die Unterstützung der Stadt Bayreuth.

 
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Das Unwetter am Samstag hat die Ortsteile Benk und Ramsenthal stark getroffen. Zwei Straßen wurden unterspült und sind immer noch gesperrt. Schäden in Kellern hätten durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr verhindert werden können, sagt CSW-Fraktionsvorsitzender Werner Fuchs, der mit der Ramsenthaler Feuerwehr ausgerückt ist.

"Au Wetter, das wird teuer", habe er gedacht, als er die kaputten Straßen sah, sagt Bürgermeister Kolb. Er rechnet mit mehreren Hunderttausend Euro, um die Huthstraße in Ramsenthal und die Gemeindestraße zur Biogasanlage in Benk in Stand zu setzen. 60 Liter Wasser pro Quadratmeter seien in Benk runtergekommen, weiß Fuchs. "In Ramsenthal waren es in einer halben Stunde 30 Liter."

Hauseigentümer selbst verantwortlich

Soforthilfe für die Bürger von der Gemeinde gibt es derzeit keine. Ein Sachverständiger sei damit beauftragt, die Schäden zu analysieren, sagt Kolb. Wenn sich herausstellen sollte, dass die Gemeinde zuständig wäre, zahle sie auch. "Sonst ist das Sache der Eigentümer." Wer sein Haus an einen Hang baue, müsse selbst Vorsorge treffen. "Ich kenne das selbst", sagt Kolb. Er habe eine Wanne unterm Haus und Regenrückhalteklappen. "Es ist immer einfach zu fordern, dass jemand anders zahlen soll. Hauseigentümer haben auch eine Eigenverantwortung."

Hauptort geschützt

Die Gemeinde Bindlach hat in den vergangenen Jahren 2,6 Millionen Euro für den Hochwasserschutz im Hauptort ausgegeben. Im aktuellen Haushalt sind 700000 Euro für weitere Kanalsanierungen und Regenrückhalt vorgesehen. Die Gemeinde baue jedes Jahr weiter aus. "Keine Gemeinde kann es sich aber leisten, ihr komplettes Kanalnetz auf ein hundertjähriges Hochwasser vorzubereiten", sagt Kolb. Einen hundertprozentigen Schutz vor der Natur gebe es nicht.

Neues Millionenprojekt

Ein mögliches neues Bindlacher Großprojekt betrifft die Wiese entlang der Autobahn in Richtung Bayreuth. Regenrückhaltebecken, Pumpwerke und Kanäle sollen das mögliche künftige Gewerbegebiet schützen. "Wenn wir das nicht machen, bekommt dort niemand eine Baugenehmigung", sagt Kolb. Denn es sei Überschwemmungsgebiet. Sechs bis zehn Millionen Euro würde es nach einem Konzept kosten, das Gebiet vor Starkregen und Hochwasser zu schützen. Dafür wollen die Bindlacher die Bayreuther mit ins Boot holen. "Wir fangen damit auch das Wasser aus dem Industriegebiet Bayreuth auf", sagt Kolb. Bei einem Termin im Oktober will er das Konzept mit Vertretern des Wasserwirtschaftsamtes Bayreuths Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe vorstellen.

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