In diesen Fällen sollte man das Beste aus der Situation machen und die Begegnungen mit der Freundin künftig mit Bedacht planen.
Einfach mal ohne Kind treffen
„Die erste Wahl wäre, dass man sich außerhalb trifft, wo sich die Kinder mit Gleichaltrigen beschäftigen können und man nicht auf engsten Raum mit dem Kind sitzt, das man nicht leiden kann“, so die Psychologin. Etwa auf Spielplätzen oder Hüpfburganlagen. Oder man lässt das Kind im Smaland bei Ikea betreuen, wo die Kleinen Spaß haben können. „Hier ist Kreativität gefragt, damit das Kind, das man nicht mag, schön beschäftigt ist und nicht einfach nur am Tisch sitzt, wo es rumnölt“, sagt Tolevski. „Denn dann kann man es bald noch weniger leiden.“ Hat man selbst Nachwuchs, und die Kinder verstehen sich gut, könnte man sie etwa bei einem Kreativkurs anmelden; die Erwachsenen könnten die Wartezeit für einen Plausch im Café nutzen, schlägt Tolevski vor.
Auch wenn die beste Freundin als Einzige weiß, dass man die Fahrprüfung erst beim dritten Mal bestanden hat oder sonstige Intimitäten: Die Info, dass man ihr Kind nicht mag, sollte man besser für sich behalten, rät Tolevski, da die Wahrheit die Lage keinesfalls verbessern würde. Im Gegenteil. Es belastet die Beziehung. „Denn kaum eine Mutter würde sagen: Ich kann mein Kind nicht leiden“, sagt sie. „Würde ich das meiner Freundin erzählen, dass ich ihr Kind nicht mag, wird das Verhältnis dadurch definitiv gestört.“
Sie rät stattdessen dazu, erst mal abzuwarten. „Auf lange Sicht ist es oft so: Wenn die Kinder im Jugendalter sind, findet man sie vielleicht total nett und sie selbst sind davon peinlich berührt, wie sie sich früher aufgeführt haben“, sagt die Expertin. „Vielleicht war das Verhalten nur eine Phase, und inzwischen sind sie ganz goldige Kinder geworden.“
Selbst wenn die Beziehung zum Sprössling der besten Freundin sich im Hier und Jetzt überhaupt nicht bessern sollte, wird sich die Situation irgendwann trotzdem entspannen. Sonja Tolevski ermuntert zum Durchhalten, da mittelfristig Hobbys und der eigene Freundeskreis interessanter für das Kind werden. „Je weiter die Zeit voranschreitet, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind dann etwas anderes vorhat und nicht mit der Mutter zum Treffen mitkommt.“