Keinen Geringeren als den Barock-Bildhauer Elias Räntz, der viele von den heute bekannten Denkmälern in Bayreuth geschaffen hat, betrauen sie mit diesem besonderen Auftrag. Und Räntz, ein Meister seines Fachs, schafft ein Kunstwerk, mit dem Margarete Katharina Schlenck und ihrer tragischen Geschichte ein Denkmal gesetzt wird, das die Jahrhunderte überdauert: Beinahe in Lebensgröße ist die junge Braut in ihrem prächtigen Kleid dargestellt. Sie deutet mit ihrer linken Hand auf ein Kreuz, mit ihrer rechten auf ihren Bauch unter dem straffen Mieder – dorthin, wo zum Zeitpunkt ihres Todes die Nadel steckt.
Der Grabstein stand viele Jahrhunderte auf dem Bayreuther Stadtfriedhof an der Mauer. Um ihn und die Geschichte, die er erzählt, auch für die kommenden Generationen zu bewahren, wurde er inzwischen in die Aussegnungshalle gebracht. Doch als Andenken an die junge Frau bleibt auch das Haus in der Kulmbacher Straße 6, das die Nachfahren ihrer Familie 1861 kauften, um dort die Familientradition der Gerberei viele Jahrzehnte fortzuführen.
Die meisten der jungen Frauen, die dort heute ihr Kleid für den schönsten Tag des Lebens kaufen, wissen nichts von der Stecknadelbraut und ihrem Schicksal. Und das ist vielleicht auch gut so.
Das Haus, in dem die Nachfahren der Familie von Margarete Katharina Schlenck ihre Gerberei betrieben, steht in der Kulmbacher Straße 6.