Spitzenküche ohne Schnickschnack: Genuss ist Lebensmotto in dieser sonnenreichen Gegend an der Grenze zu Frankreich. Hier findet man nicht nur Deutschlands ältestes Sterne-Restaurant, sondern auch die einzige Frau unter den deutschen Zwei-Sterne-Köchen. Douce Steiner beeindruckt im Restaurant "Hirschen" in Sulzburg mit ihrer französisch inspirierten Spitzenküche die Gäste. Unaufgeregt, gelassen, selbstbewusst. "Ich denke immer daran, was ich selbst gern essen würde", sagt die schlanke 48-Jährige, die mit ihrem Mann den Betrieb führt. "Ich habe keine Lust auf Spielzeugkram. Ich möchte das Produkt sehen." Nichts soll davon ablenken, serviert wird im "Hirschen" auf edlem weißen Geschirr.
Eine Kuckucksuhr muss sein: Auch wenn dieser "Hirschen" wohl der bekannteste im Schwarzwald ist - das gleichnamige Hotel in St. Märgen hat Inhaberin Katharina Lausterer kurzerhand "Der Hirschen" genannt. Als ob es keinen anderen gäbe. Sie ist in der Gegend tief verwurzelt. "Jedes Mal, wenn ich früher das Höllental hochfuhr, dachte ich: Mein Gott, wie schön hier", sagt die 42-Jährige. Traditionsbewusst und zeitgemäß, so präsentiert sich die Hotelchefin in ihrem Haus. Eine geschnitzte Kuckucksuhr ziert die Lobby. Dazu kombiniert Lausterer moderne Lounge-Möbel - Urbanität im Ländlichen. Bei den Gästen kommt das an.
Hausgemachtes aus der Region: Einen anderen, aber nicht weniger erfolgreichen Weg gehen die Frauen im "Café Goldene Krone" nur ein paar Meter die Straße hinunter. Weil die ehemalige Klosterherberge abgerissen werden sollte, taten sich rund zwei Dutzend Frauen aus dem Ort und der Umgebung zusammen und übernahmen das Café. Morgens um vier Uhr schmeißt die Tagesschicht den Ofen an. Alle hier arbeiten in familienfreundlicher Teilzeit. Auf der Karte stehen frisch gebackenes Brot, Produkte aus der Region, Suppen, hausgemachte Kuchen. Und natürlich der Klassiker: Schwarzwälder Kirsch. In diesem Fall allerdings tatsächlich die Torte.