Bürgermeister griff ein
Das ursprüngliche Video wurde bereits bei Facebook entfernt und ein neues in abgeschwächter Version hochgeladen. "Nachdem sich Bürgermeister Hermann Anselstetter eingeschaltet hat", erzählt Schramm weiter. Und das nicht zum ersten Mal. Wie Alexander Herrmann selbst in seinem Video erwähnt, wurde er schon einmal wegen einem ähnlichen Vorfall vom Bürgermeister ermahnt und zur Entfernung des Clips aufgefordert. Bürgermeister Anselstetter bestätigte am Abend gegenüber unserer Redaktion, dass das Video entfernt wurde. Weiter wolle er sich aber nicht dazu äußern.
"Humor muss Freiraum haben", rechtfertigt Herrmann seine neuerliche Internetattacke. Von Einsicht keine Spur und er geht sogar noch weiter: "Habe ich jemanden tief in Seele oder Herz getroffen, der kann sich sicher sein: Das ist mir Wurst". Dass Schaustellerchef Steven Schramm (24) tief getroffen ist, zeigte seine Reaktion. "Wir kommen nicht mehr nach Wirsberg", schimpfte er am Sonntag. Ob das nur eine Laune ist, fragten wir seine Frau. "Nein, das meint er jetzt ernst". Und auch am Kirchweihmontag bleiben alle Stände und Fahrgeschäfte geschlossen.
Alles nur Satire
Oliver Wirtz, Manager von Alexander Herrmann, äußerte sich am Abend beim Kurier und versuchte die Wogen zu glätten. Demnach würde es Herrmann fern liegen, andere Menschen persönlich zu verletzen oder zu beleidigen. "Das sind die Karrussels meiner Kindheit", so Herrmann wörtlich. Als Serienfanatiker habe er folgenschnell reagiert und schon beim Videodreh bemerkt, "das ging vielleicht zu weit".
Am Sonntagabend tauchten dann in einer Facebookgruppe auch ein par Zeilen auf, die zwar nicht von Alexander Herrmann stammten, aber scheinbar dennoch in seinem Sinne stehen."Das hat wohl ein Hotelmitarbeiter verfasst", sagte Manager Wirtz. Doch sinngemäß spiegele es die Meinung des Sternekochs:
Es liegt und lag mir fern jemanden zu beleidigen. Ich betonte in meinen Film das es sich um eine humorvole Sichtweise geht und ginge! Sollte mir das nicht gelungen sein bitte ich um Nachsicht und entschuldige mich selbstverständlich! Der Vergleich eines Schausteller mit der Optik eines Zombies war ausschließlich der Dramaturgie geschuldet und sollte keinen persönlichen Bezug herstellen und keinen Falls betroffen gefühlte Personen beleidigen! Versteh auch nicht wie man überhaupt darauf kommt! Na gut, mein Fehler...ENTSCHULDIGEN SIE LIEBE SCHAUSTELLER! War NICHT SO GEMEINT und natürlich dumm von mir!
Aber, das der Schausteller abbaut liegt nicht in meiner Verantwortung! Das ist sein mangelndes Verantwortungsgefühl gegenüber seinen Gästen! Niemand setzt sich auf das Karussell wegen meiner Person sondern genau wegen ihm und seinem Angebot! Er trägt die Verantwortung gegenüber den Freikarten die auch mit seinem Wissen und Einverständnis ausgeteilt wurden! Die Kinder von denen berichtet wurde die jetzt nicht auf dem Karussell sitzen usw haben kein Facebook & co! Er (!) entzieht sich seiner Pflicht!!! Beschweren kann er sich bei mir, aber meine Person jetzt so vorzuschieben...nicht OK! Der Hinweis wir würden die Schausteller nicht willkommen heissen weisse ich auf das Entschiedenste zurück! Wir haben uns immer freundlich und zuvorkommend bei den Schaustellern verhalten und diese unterstützt! Würde ich jedesmal aufhören weiter zu kochen wenn ich mich von irgendjemanden beleidigt fühle...ihr wisst was ich meine!
Fakt ist: das Wetter ist eine Kerwa-Katastrophe und ein grosser Besucherandrang ist leider (wie in den letzten Jahren!) nicht zu erwarten als Schausteller wäre ich auch frustriert und vielleicht ergreift irgendjemand die Idee einen humorvollen Post so aufzubauschen das er die perfekt Ausrede und Entschuldigung ist, das eigene Leid zu verkürzen!
"Die Welt liebt den Verrat, aber sie hasst den Verräter!"
Ich bin heute wohl zum Verräter geworden!
Mit ganz herzlichen Grüssen noch einen tollen Sonntag und sorry für meinem schlechten Humor
(gez.ein anonymer Mitarbeiter von Posthotel Hermann, im Namen von Alexander Herrmann)