Starke Frauen Ein Leben für die Gastronomie

Von Julian Seiferth
Foteini Batzaka sitzt vor ihrem Restaurant in der Pegnitzer Innenstadt. Für die hat sie viele Ideen: Nach südeuropäischem Vorbild hält sie autofreie Abende für sinnvoll. Foto: Klaus Trenz Quelle: Unbekannt

PEGNITZ. In Pegnitz kennt jeder ihren Namen: Foteini Batzaka, besser bekannt als Fey, ist hier eine Koryphäe der Gastronomie. Doch sie ist mehr als das – Mutter, Tochter, Lebensgefährtin.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Batzaka ist zwar griechischer Abstammung, aber geboren ist sie in Mittelfranken, genauer gesagt in Lauf an der Pegnitz. „Meine Eltern waren immer Gastronomen, ich bin von Kindheit an im Betrieb aufgewachsen.“ Diese Erfahrung habe sie selbstständig werden lassen. „Meine Eltern hatten nicht viel Zeit und ich war ein Kind, das nicht viel Aufmerksamkeit brauchte.“ Auch das Aufpassen auf ihren jüngeren Bruder habe sie geprägt. „Das war alles nicht so einfach – aber stark waren wir immer!“

Köchin aus Leidenschaft

Nach einer Kindheit im Familienbetrieb folgte ein unerwarteter Schritt: Batzaka ließ sich zur Bauzeichnerin ausbilden. Allerdings ging es schnell zurück in die Küche. „Ich bin Köchin aus Leidenschaft. Die besten Köche sind nicht die aus der Schule, sondern die, die es wollen.“

Erstes Lokal mit 19

Im Alter von gerade 19 Jahren eröffnete Batzaka ihr erstes eigenes Lokal in Plech. Zusammen mit den Eltern übernahm sie dann vor 17 Jahren das ASV-Sportheim in Pegnitz. Als die dann in Rente gingen, wurde sie die alleinige Pächterin. Zum Biergarten am Schlossberg kam sie dann beim Flinderer, wie Batzaka sagt: „Da hat man mich darauf angesprochen, dass der Biergarten frei wird. Den wollte ich zusammen mit einem Kollegen übernehmen.“ Als daraus nichts geworden sei, habe sie es eben alleine gemacht, sagt sie – als sei es das Logischste auf der Welt.

Den Leuten etwas beweisen

Das dritte Lokal, Fey’s Restaurant in der Innenstadt, sei die größte Herausforderung ihres Lebens gewesen, erzählt Batzaka: „Es war eine schwere Entscheidung, ob ich das mache. Da waren viele dieser Gedanken: Was, wenn ich das nicht schaffe, wenn es zu viel ist?“ Doch sie hat es durchgezogen – und ist froh drüber. „Ich wollte den Leuten beweisen, was ich kann. An das Lokal hier habe ich einen viel höheren Anspruch.“ Sie habe sich zwar vorher schon über Jahre im Sportheim bewiesen, aber das sei etwas anderes: „Das hier ist ein richtiges Restaurant, das wollte ich schon immer.“

"Ich brauche die Action"

Bei all dem kann sich Foteini Batzaka auf die Unterstützung ihrer Familie verlassen: „Die helfen überall mit. Meine 18-jährige Tochter hilft mir neben ihrer Ausbildung in Nürnberg. Meine Eltern waren immer für mich da, im Lokal oder in der Erziehung. Mein Bruder und mein Lebensgefährte – ohne diese Leute könnte ich das alles gar nicht schaffen.“ Trotz der Unterstützung arbeitet Batzaka, wie sie sagt, „von früh bis nachts“. „Aber das ist nicht schlimm, das brauche ich. Ich brauche die Action. Die Ruhe ist nichts für mich.“ Wichtig für den reibungslosen Ablauf seien „unser super Team und die gute Organisation“.

Autofreie Innenstadt

Zum Ende des Gesprächs blickt Foteini Batzaka an den Tischen vor ihrem Restaurant vorbei in Richtung Rathaus. „Die Innenstadt ist ausgestorben. Ich habe so viele Ideen, was man hier alles machen kann“, seufzt sie. Sie kenne das aus Griechenland, aber auch von ihren vielen Reisen: „Man sollte abends die Innenstadt für Autos sperren. Dann beginnen Fahrgeschäfte für die Kinder, es wird Musik gespielt.“ So könne man wieder das Leben in die Stadt bringen. Momentan hat die Wirtin das Gefühl, dass man die Gehsteige ab 19 Uhr auch gleich hochklappen könne. „Wir haben doch eine schöne Stadt. Warum machen wir nicht das Beste daraus? Wir können nicht zufrieden damit sein, wenn hier am frühen Abend alles vorbei ist“, sagt Batzaka. Über ihre Ideen habe sie auch schon mit einigen Verantwortlichen gesprochen. Ob etwas draus wird? „Mal sehen.“

Bilder