Standort der Sparda-Bank Nürnberg legt teils deutlich zu Filiale Bayreuth steht gut da

Von
Sparda-Bank Nürnberg, Filiale Bayreuth: Filialleiter Stephan Kunz (links), Vorstand Markus Lehnemann. Foto: Stefan Schreibelmayer Foto: red

Bei der Sparda-Bank Nürnberg ist man zufrieden mit der Filiale in Bayreuth. Kein Wunder: Schließlich können Vorstand Markus Lehnemann und Filialleiter Stephan Kunz für den drittgrößten Standort des genossenschaftlichen Instituts fast durchgehend Zuwächse verkünden.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

"Bayreuth hat sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt und gehört hinter Nürnberg und Würzburg zu unseren wichtigsten Märkten", sagte Lehnemann im Gespräch mit dem Kurier. 14.551 Konten führte die Filiale mit ihren acht Mitarbeitern, zwei Auszubildenden, einer Vermögensberaterin und drei Mitarbeitern von Verbundpartnern Ende 2015. Ein Zuwachs von 2,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr und noch eine Spur besser, als die Gesamt-Bank, bei der die Zahl der Mitgliederkonten um 1,9 Prozent auf gut 210.000 zulegte. Die Zeiten exorbitanter Zuwächse seien allerdings vorbei, so Lehnemann. Was unter anderem daran liege, dass auch so mancher Konkurrent mittlerweile den Privatkunden wieder entdeckt habe und teils aggressiv und mit hohen Prämien werbe. Die Sparda-Bank hat kein Firmenkundengeschäft und konzentriert sich ganz auf den Privatkundenbereich.

Und der lief in Bayreuth gut. So nahmen die Einlagen der Filialkunden um 4,2 Prozent auf 187,8 Millionen Euro zu, wobei es sich zu 80 Prozent um täglich fällige Gelder handelt. Die werden zwar kaum noch verzinst, doch, so Lehnemann, sei vielen Kunden Sicherheit plus Flexibilität wichtig.

Bayreuther Immobilienmarkt nicht ganz einfach

Die Summe der in Bayreuth ausgereichten Kredite stieg auf 147,4 Millionen Euro (plus 4,8 Prozent). Dabei summierten sich neue Immobilienkredite auch dank der niedrigen Zinsen auf 23,9 Millionen Euro (plus 2,0 Prozent) - bei einem Trend zu langen Laufzeiten bis zu 20 Jahren. Dass man hierbei deutlich unter dem Zuwachs der Gesamtbank liegt, erklärte Filialleiter Kunz mit der Tatsache, "dass der Markt in Bayreuth nicht ganz einfach ist. Versuchen Sie mal, ein ordentliches Bestandsprojekt zu bekommen". Außerdem fehle es an Neubaugebieten in nennenswerter Zahl und Größe. "Der regionale Markt hat sich auf hohem Niveau eingependelt", sagte Kunz. Außerdem gebe es das Phänomen, dass viele Objekte erstens gar nicht auf dem freien Markt auftauchen und außerdem nicht selten bar bezahlt werden. Kunz: "Da verkauft ein älteres Paar sein Haus auf dem Land und steckt es gleich in eine Wohnung in der Stadt." Und schließlich nutzten viele Kunden ihr Geld lieber für Sondertilgungen, als es zum Niedrigzins anzulegen.

Weniger Versicherungen

Ordentliche Zuwächse gab es im Vermittlungsgeschäft mit den Verbundpartnern - mit einer Ausnahme: Das Versicherungsgeschäft brach um gut 25 Prozent auf 2,0 Millionen Euro an neuer Beitragssumme ein. Was Lehnemann so erklärte: Im Vorjahr habe es wegen der drohenden Senkung des Garantiezinses bei Lebensversicherungen einen Run gegeben, anschließend den entsprechenden Absturz nach Umsetzen der gesetzlichen Regelung.

Fonds sind gefragt

Dafür stieg der Bruttoumsatz im Investmentgeschäft um 28,8 Prozent auf 6,4 Millionen Euro. Ein Zeichen dafür, dass viele Anleger versuchen, mit Fonds und damit etwas mehr Risiko bessere Renditen zu erwirtschaften. "Über den kompletten Fondsbestand hinweg haben unsere Kunden 2015 mehr als drei Prozent Rendite erwirtschaftet", sagte Lehnemann.

Ebenfalls im Plus, wenn auch nur leicht um 1,6 Prozent auf 25,5 Millionen Euro, stieg das von der Filiale Bayreuth vermittelte Bausparvolumen.

Auch die Sparda-Bank Nürnberg insgesamt mit ihren 18 Filialen in Nordbayern legte 2015 teils deutlich zu. So stieg die Bilanzsumme auf fast 3,5 Milliarden Euro (plus 4,1 Prozent). Kundeneinlagen von 3,1 Milliarden Euro (plus 2,9 Prozent) stand ein Kreditvolumen von 2,1 Milliarden Euro (plus 9,7 Prozent) gegenüber. Eine gute Milliarde Euro muss also - sicher - angelegt werden. "Lieber würden wir noch mehr Kredite ausreichen", sagte Lehnemann.

Der Niedrigzins

Eine interessante Zahlenreihe zum Niedrigzins brachte Sparda-Bank-Vorstand Markus Lehnemann zum Bilanzgespräch mit dem Kurier mit.

7,25 Jahre brauchte man 1980, um beim damals gültigen Durchschnittszinssatz von etwa zehn Prozent sein Vermögen zu verdoppeln.

Neun Jahre waren es 1990, als der Durchschnittszins acht Prozent betrug.

Bereits zwölf Jahre dauerte es 2000 bis zur Verdoppelung – bei einem Durchschnittszinssatz von sechs Prozent.

277 Jahre waren es im Februar 2015.

Über 4000 Jahre sind es bei den heute mikroskopisch niedrigen Zinsen.

„Die Chancen, das zu erleben, sind wohl eher gering“, lautet Lehnemanns sarkastisches Fazit.

Autor