Das dritte Problem ist derzeit noch das des Pächters. Doch es könnte schon nächste Woche das des Vereins werden. Es geht ums Geld. Bereits im März hat Söhnlein Fördergelder beantragt, um das Kino in das Zeitalter der digitalen Vorführtechnik zu führen. Die Gesamtkosten dafür schätzt er auf 78 000 Euro, 53 000 könnten aus Fördertöpfen fließen. Aber nur, wenn die restlichen 25 000 Euro anderweitig beschafft werden. Und die Suche nach Sponsoren verlief bislang ergebnislos.
Die Zeit drängt, weil das Kino während der Umrüstung geschlossen werden muss. Und das kann sich Pächter Söhnlein nur im Sommer leisten, wenn sowieso weniger Besucher kommen. „Uns bleibt nur noch der August", sagt er. Und um die Technik noch rechtzeitig bestellen zu können, habe ihm eine Firma eine Frist gesetzt. Findet sich bis Montag kein Sponsor, kann das Kino dieses Jahr nicht mehr digitalisiert werden.
Keine Geld-zurück-Garantie
„Ich würde die 25.000 Euro selbst aufbringen, wenn mir jemand versichert, dass ich das Geld wiedersehe", sagt Söhnlein. Doch eine solche Garantie kann ihm der Verein, der heute gegründet werden soll, bis Montag nicht geben. Und wer die Förderung beantragt, muss Teile davon auch zurückzahlen, wenn das Geförderte nicht fünf Jahre genutzt wird. Auch das kann niemand garantieren.
Und spätestens damit wird Söhnleins Problem zu Hartls. Denn an der Digitalisierung führt kein Weg vorbei, sagt der selbst. Filme auf Zelluloid würden immer rarer und schon heute müsste das Kintopp auf beliebte Streifen bis zu 16 Wochen warten. Rüstet Söhnlein also in diesem Jahr nicht selbst um, muss der Verein das im nächsten Jahr zu schlechteren Konditionen tun. Denn: Gemeinnützige Kinobetreiber werden weniger gefördert als gewerbliche. Bis zu 35.000 Euro müsste der Verein deshalb aufbringen.
Diese Bevorzugung des Gewerbes soll verhindern, dass das Geschäft dessen, der davon leben muss, durch den leidet, der es als Hobby betreibt. In Städten, in denen es Kinos beider Art gibt, mache das Sinn, sagt Hartl. In Hollfeld aber werde die Regel zum Problem. Immerhin leben eine Vollzeitkraft und 14 Helfer mit 400-Euro-Jobs von dem Kino.