Stadt soll sparen, kann aber nicht

Von Andrea Pauly
Archivfoto: Ronald Wittek Foto: red

Die Stadt soll bei den freiwilligen Leistungen sparen: Eine Nullrunde, zehn Prozent weniger Ausgaben als im laufenden Jahr - das ist graue Theorie, wenn es um die sozialen Aufgaben geht. Dort gibt es so viele vertraglich zugesagte Zuschüsse, dass der Regelfall die Ausnahme ist. Am Ende stehen gerade einmal 1,53 Prozent weniger Ausgaben unter dem Strich.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Mit 425.614 Euro unterstützt die Stadt Bayreuth im laufenden Jahr Vereine und Verbände im Bereich "Soziales". Im nächsten Jahr sind es 419.114 Euro - dafür hat sich der Sozialausschuss entschieden. Die größten Summen gehen mit 140.870 Euro an die ambulanten Pflegedienste - die gleiche Summe wie 2016, sowie an das Projekt Chance 18+ und das Frauenhaus, die jeweils 60.000 Euro von der Stadt erhalten.

Weniger Geld fürs Café Klatsch

Kürzen kann die Stadt aber nur die freiwilligen Zuschüsse. Und davon ausgenommen sind jene, die schon in den Jahren 2015 und 2016 weniger Geld bekommen haben. "Ausnahmen hiervon bilden dabei lediglich die beiden Zuschüsse an die Tafel und das Café Klatsch auf Antrag des Sozialausschusses", sagt Joachim Oppold, Sprecher der Stadt Bayreuth. Das Café Klatsch hatte 25.000 Euro beantragt, bekommt aber 16.200 Euro - im vergangenen Jahr waren es 18.000 Euro gewesen. Der Zuschuss an die Tafel ist sogar höher: Er beträgt 2400 statt 1700 Euro. Denn in diesem Fall übernimmt die Stadt die Biomüllgebühren, und wenn die steigen, muss die Stadt auch tiefer in die Tasche greifen.

Nullrunde ist Theorie

Die übrigen Zuschüsse sind gesetzlich oder vertraglich festgelegt und fallen daher nicht unter die pauschale Kürzungsregelung.  

Die Stadt gewährt auch neue Zuschüsse, etwa 1700 Euro für die Interventionsstelle. Der Zuschuss wurde für 2016 erstmals beantragt und steht auf dem Plan für 2017. 

Keine Familienpfleger mehr

Eine Einsparung von 4300 Euro fällt bei der Familienpflege an - aus einem ganz einfachen Grund:" "Das Diakonische Werk bietet mangels Personal keine Familienpflege mehr an", sagt Oppold.

Von der Einsparaktion nicht betroffen sind beispielsweise die Seniorenclubs. Sie erhalten auch weiterhin 100 Euro von der Stadt. Von der Gesamtsumme in Höhe von 419.114 Euro entfallen im nächsten Jahr 150.570 Euro auf die Seniorenarbeit.

Bilder