Stadt Kulmbach Wasser und Abwasser werden deutlich teurer

Millionen Kubikmeter Abwasser werden in der Kulmbacher Kläranlage jedes Jahr gereinigt. Nach acht Jahren Preisstabilität müssen die Stadtwerke jetzt die Gebühren sowohl bei der Abwasserentsorgung als auch fürs Trinkwasser deutlich anheben. Foto: Melitta Burger

Die Stadtwerke Kulmbach müssen für das kommende Jahr die Preise erhöhen. Der Schritt sei unumgänglich, betont Stadtwerke-Chef Stephan Pröschold.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Erst Gas und Strom, jetzt werden in der Stadt Kulmbach auch die Gebühren für Wasser und Abwasser kräftig steigen. Im Bereich der Trinkwasserversorgung werden die Preise, die seit 2016 stabil geblieben waren, um 25 Cent von 1,83 auf 2,08 Euro pro Kubikmeter klettern. Sieben Prozent Mehrwertsteuer kommen noch obendrauf. Stadtwerke-Chef Stephan Pröscholds Vorschlag, zudem auch die Kanaleinleitungsgebühren um 20 Cent pro Kubikmeter von 2,16 auf 2,36 Euro zu erhöhen (zuzüglich sieben Prozent Mehrwertsteuer) wurde ebenfalls angenommen. Auch für gewerbliche Kunden gibt es Preiserhöhungen sowohl bei Waser als auch bei Abwasser. Sie erfolgen gestaffelt und sind bei den Stadtwerken Kulmbach zu erfragen. Das hat der Stadtrat beschlossen.

Im Bereich der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung muss kostendeckend gearbeitet werden. Das sieht der Gesetzgeber so vor. Beide Bereiche allerdings seien inzwischen defizitär gelaufen. Deswegen sei die Anhebung der Gebühren unausweichlich gewesen, wurde erläutert.

Für einen Vier-Personen-Haushalt mit einem Wasser-Pro-Kopf-Verbrauch von 40 Kubikmetern ergibt sich laut Stadtwerke beim Trinkwasser eine Mehrbelastung von etwa 17,50 Euro pro Person und Jahr oder 1,45 Euro pro Monat. „Wir meinen, das ist eine erträgliche Mehrbelastung in Anbetracht der Gegenleistung einer zukunftssicheren Wasserversorgung auf höchstem technischem Niveau“, betont Pröschold und weist darauf hin, dass die letzte Wasserpreiserhöhung vor acht Jahren erfolgt ist. Laut Stadtwerken liegen die Kulmbacher Gebühren weiterhin im unteren Bereich sowohl in der Region als auch im Vergleich mit anderen Städten Oberfrankens. Für das kommende Jahr planen die Stadtwerke mit einer Verkaufsmenge im Stadtgebiet Kulmbach von 2,15 Millionen Kubikmetern, etwas mehr als in diesem Jahr.

Durch die laufenden hohen Investitionen ins Abwasserentsorgungssystem, allein im Jahr 2022 seien rund 13 Millionen Euro in die Kanäle und die Zentralkläranlage gesteckt worden, sei allein schon eine Gebührenanhebung nötig. Für 2023 werden zudem deutliche Kostensteigerungen für Energie, Personal und Material erwartet. Die Anhebung der Preise sei damit unvermeidlich.

Für einen Vier-Personen-Haushalt mit einem Wasser-Pro-Kopf-Verbrauch von 40 Kubikmetern ergibt sich dadurch im Bereich Abwasser eine Mehrbelastung von rund 18 Euro pro Person und Jahr oder 1,50 Euro pro Monat, haben die Stadtwerke ausgerechnet.

Die Stadtwerke planen mit einer Einleitungsmenge aus dem Stadtgebiet Kulmbach von knapp 2,5 Millionen Kubikmetern , rund 2 Millionen Kubikmeter Abwasser kommen von den Gemeinden hinzu, die die zentrale Kläranlage in Kulmbach nutzen. Die Menge an Abwasser, die gereinigt werden muss ist seit Jahren rückläufig.

Autor

Bilder