Marktredwitz - Schildkrötensuppe mit altem Sherry für drei Mark, Schweinsfilet „Butterfly“ in Honig mit Mandeln gebraten, dazu Safranreis und Salate für 10,50 Mark oder echter Beluga-Malossol-Kaviar mit Reibekuchen und Sauce Smetana für 32 Mark – all diese exotischen, zum Teil heute verpönten Gerichte sind einst auf den Tellern des Hotel-Restaurants „Stadtpark“ gelandet. Prominenz aus aller Herren Länder gab sich hier die Klinke in die Hand, um Gaumenfreuden und Gastfreundschaft zu erleben. Doch seit etlichen Jahren gibt es in dem markanten Klinkerbau am Marktredwitzer Durchlass aus dem Jahr 1897 keine Gastronomie mehr, stehen die Zimmer leer. Nach dem Tod der Besitzerin Anni Hagen hat die Stadt das Gebäude am Stadtpark jetzt von den Erben für eine Viertelmillion Euro erstanden und damit von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht.