Staatsministerin Ilse Aigner zu Gast beim Bezirksvostand in Thurnau – Friedrich: Augenhöhe zu Metropolregion Weiterkommen durch Vernetzung

Von Susanne Will
Martin Bernreuther (erster Bürgermeister Thurnau), Prof. Stefan Leible (Universität Bayreuth), CSU-Bezirksvorsitzender Hans-Peter Friedrich und Staatsministerin Ilse Aigner im Gespräch. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Da hat sich CSU-Bezirksvorsitzender Hans-Peter Friedrich viel vorgenommen: Er will den Regierungsbezirk Oberfranken auf Augenhöhe mit den Metropolregionen Nürnberg und München bringen. Und zwar mit diesem Mittel: „Mit der Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik“, so der Bundestagspolitiker nach einem Treffen des CSU-Bezirksvorstands in Thurnau.

 
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Unterstützung erhält er von prominenter Stelle: von Ilse Aigner, Staatsministerin für Wirtschaft, Medien, Enregie und Technologie. Grund genug für Stefan Leible, Präsident der Uni Bayreuth, für ein neues Projekt zu werben. Die Politik – sprich: die CSU – werde die Plattform für die Vernetzung liefern, so Friedrich. Er sieht dabei auch den Wettbewerb der Städte Bamberg, Hof, Coburg und Bayreuth, allerdings mache „ein Wettbewerb es besser – der wirkt wie eine Triebfeder“, so der Politiker.

Jeden Euro nur einmal ausgeben

Allerdings bereitet ihm der Finanzhaushalt Sorge, er fürchtet Einsparungen bei Investitionen. Der Grund seien die „Migrationsströme“. „Es ist richtig, dass wir Reserven haben. Jedoch kann jeder Euro nur einmal ausgegeben werden, dann wird beim Haushalt gespart werden“, so Friedrich.

Die regionale Wirtschaftsförderung hat sich Ilse Aigner auf die Fahnen geschrieben. „Es sind die Betriebe auf dem Land, die unterstützt werden müssen“, das lohne sich, sagt sie in Thurnau. Sie rechnet vor: Zu jedem Euro, mit dem der Staat ländliche Betriebe unterstütze, kommen sieben Euro aus der Privatwirtschaft. So habe es in Oberfranken in vergangenen zehn Jahren insgesamt 232,81 Millionen Euro an Investitionen gegeben – aber es seien 2,5 Milliarden Investitionen damit ausgelöst worden. „Und noch dazu wurden 60 000 Arbeitsplätze gesichert und 10 000 neu geschaffen“, so die Staatsministerin.

Vier Städte konkurrieren

Was die bayerische Digitalisierungsstrategie angeht, sieht sie Oberfranken auf einem guten Kurs: Drei Professorenstellen zum Thema Digitalisierung gingen bereits in diese Region. Das Thema Digitalisierung ist eines der vorrangigen von Ilse Aigner. Ihr Ministerium sucht derzeit nach Standorten für Gründerzentren. Diese sollen durch Kooperation mit Hochschule und Wirtschaft mit Unterstützung der Kommune digitale Gründer fördern. Derzeit wird in jedem Regierungsbezirk mindestens ein Anlaufpunkt für Existengründer gesucht. Bamberg, Hof, Coburg und Bayreuth haben sich bereits beworben.

Mehr als nur ein Gründerzentrum

„Die Gründerzentren sind mehr als nur günstige Büros, hier geht es um ein großes Potenzial“, so Aigner: Es soll ein übergreifendes System geschaffen werden aus Universitäten, Wirtschaft und Finanzierung von Gründerinitiativen. Eine gute Nachricht hatte Aigner im Gepäck: Es wird in Oberfranken mehr als nur ein Gründerzentrum geben, „das ist jetzt schon sicher“. Liegt es daran, dass Bayreuth bei seiner Bewerbung schon Pluspunkte sammeln konnte? Aigner grinst, sie lässt sich nichts entlocken, wie hoch die Chance für Bayreuth stehen. Da schaltet sich Professor Stefan Leible ein: „Bayreuth arbeitet dran.“

Gesundheit auch in TAO

Und er auch. Denn mit der TAO, der Technologie Allianz Oberfranken, funktioniert ein übergreifender Zusammenschluss der Universitäten Bamberg und Bayreuth und der Hochschulen Coburg und Hof in den Bereichen Energie und Mobilität bereits. Jetzt soll auch das Themenfeld „Gesundheit“ in TAO integriert werden. Davon verspricht sich Leible einen Innovationsschub: Biomaterialien, Informationstechnologie für regionale Gesundheitssysteme sowie die Gesundheitsförderung und das Thema gesunde Umwelt. Für diese multidisziplinäre Medizinforschung warb Leible vor dem Bezirksvorstand der CSU in Thurnau.

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