SpVgg hofft auf Überraschung bei Bayern II

Von Herbert Steininger
Das Hinspiel gegen die kleinen Bayern war für Julian Kolbeck (rechts) die letzte für über fünf Monate: Der Abwehrspieler brach sich das Sprunggelenk. Mittlerweile wieder genesen, geht es am Vorabend seines 24. Geburtstages wieder gegen die Münchner. Foto: Peter Kolb Foto: red

Sieben Punkte aus den letzten drei Spielen haben die Brust der SpVgg Bayreuth im Abstiegskampf der Regionalliga Bayern etwas breiter gemacht. Am Mittwoch um 19.30 Uhr steht für den Tabellen-14. der Gang ins Grünwalder Stadion zum Hauptverfolger FC Bayern München II auf dem Programm. „Davor haben wir keine Angst“, sagt SpVgg-Trainer Christian Stadler, „warum soll uns dort nicht eine Überraschung glücken?“

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Was natürlich beste Werbung für das Schlagerspiel am Ostermontag im Viertelfinale des Verbandspokals gegen den Spitzenreiter TSV 1860 München (16 Uhr, Hans-Walter-Wild-Stadion) wäre. Doch daran will Stadler noch nicht denken. „Auf die Löwen bereiten wir uns erst ab Donnerstag vor.“

Die Aufgabe heute bei der Reserve des deutschen Rekordmeisters ist ohnehin schon schwer genug. An das Hinspiel haben die Altstädter nicht die allerbesten Erinnerungen. Beim 0:5 vor 3221 Zuschauern am 16. Septembet vergangenen Jahres fingen sich Patrick Weimar eine Rote und Tobias Weber eine Gelb-Rote Karte ein – und was noch schlimmer wog: Abwehrrecke Julian Kolbeck, der in der 25. Minute beim Stand von 0:0 mit einem Handelfmeter an Torwart Leo Weinkauf scheiterte, brach sich kurz vor Schluss das Sprunggelenk und musste bis zur Wiederaufnahme der Rückrunde gegen den VfB Eichstätt (1:3) fast ein halbes Jahr auf weitere Einsätze im SpVgg-Dress warten.

Schon drei Verletzungen in Spielen gegen die Bayern

Ist es ein besonderes Spiel für ihn? „Das war bereits meine dritte Verletzung, die ich mir in einem Spiel gegen die Bayern zugezogen habe“, verrät Kolbeck. Beim ersten Mal hatte es das Knie erwischt, beim zweiten Mal war es ein Außenbandriss. „Meine Mutter hat schon immer ein wenig Angst, wenn es gegen die Bayern geht“, sagt der fast 24-Jährige. „Aber ich versuche, das alles auszublenden. Und es beeinflusst mich auch nicht in der Vorbereitung auf das Spiel. Es gab auch schon andere Spiele gegen die Bayern, in denen ich verschont geblieben bin.“

Für den Auftritt im Grünwalder Stadion haben sich der Innenverteidiger und seine Teamkollegen einiges vorgenommen. „Unsere kleine Serie soll auf jeden Fall weiter gehen“, hofft Kolbeck, der allerdings weiß, dass das Team eine harte Nuss zu knacken hat. „Es ist ein guter Rasen, ein schöner Platz – und er kommt den Gastgebern schon entgegen. Und die Bayern sind technisch sehr beschlagen.“ Bangemachen gilt allerdings nicht: „Das 0:5 der Vorrunde ist schon so weit weg – jetzt gilt es, geschlossen als Mannschaft aufzutreten, unsere Qualitäten auf dem Platz zu zeigen und mit schnellem Umschaltspiel zum Erfolg zu kommen.“

SpVgg-Trainer Christian Stadler weiß auch um die Schwere der Aufgabe, die sich dem Team stellt. „Die Bayern werden ab der ersten Minute versuchen, uns zu überlaufen. Aber wir sind darauf vorbereitet und werden uns nicht überrumpeln lassen. Entscheidend wird sein, dass wir ab der ersten Minute voll da sind.“ Und das unterstrichen die Altstädter ja bei ihren letzten beiden Siegen in Pipinsried (3:1) und gegen die Augsburger U 23 (4:1).

„Natürlich haben wir Respekt vor den Bayern, aber wir müssen keine Angst haben“, sagt der 44-Jährige und begründet dies auch: „Wir haben uns in den letzten Spielen kontinuierlich gesteigert. Wenn uns das auch in München wieder gelingt, dann bin ich optimistisch, dass wir etwas mitnehmen können!“

Gerade einmal drei Tage Verschnaufpause

Allerdings ist dem Übungsleiter auch bewusst, dass seine Mannschaft auf einen ausgeruhten Gegner trifft: „Bayern hat eine Profi-Mannschaft, die zudem am Wochenende spielfrei war. Wir haben gerade mal drei Tage zum Verschnaufen gehabt und müssen mittags in Bayreuth losfahren.“

Stadler schiebt nach: „Die Voraussetzungen sind eigentlich ein Wahnsinn. Aber wir wollen zeigen, dass wir auch als Amateurverein dort bestehen können!“

Positiv ist bei den Altstädtern zu vermerken, dass man „alle Mann an Bord“ vermelden kann. Lediglich der langzeitverletzte Anton Makarenko fehlt nach wie vor, ein Ende seiner Leidenszeit ist nicht absehbar. Bei den Bayern kann Trainer Tim Walter nicht auf Angreifer Michael Strein (Kreuzbandriss) sowie die Mittelfeldspieler Raphael Obermair (Außenbandriss), Marco Hingerl (Bänderriss) und Valentin Micheli (ebenfalls Kreuzbandriss) zurück greifen.

Skowronek hängt noch eine Saison an

Auch in der kommenden Spielzeit wird Alexander Skowronek, der erst zu Saisonbeginn vom Ligarivalen SpVgg Greuther Fürth II auf die Jakobshöhe kam, zwischen den Altstädter Pfosten stehen. Wie der Sportliche Leiter der SpVgg, Wolfgang Mahr, mitteilte verlängerte der immer stärker werdende 1,90 m große 20-Jährige seinen Vertrag um ein Jahr.

FC Bayern München II: Weinkauf (Rößl) – Türkkalesi, Feldhahn, Awoudja, Köhn – Dorsch, Fein – Tillman, Benko, Evina – Wriedt; Pantovic, Isherwood, Mayer, Crnicki, Gschwend, F. Götze, Nollenberger, Wintzheimer.

SpVgg Bayreuth: Skowronek (Veigl) – Weber, Kolbeck, Dengler – Schmitt – Held, Böhnlein, Krahnert, Golla – Hobsch, Knezevic; Ulbricht, Weimar, Bajrami, Michaelis, Wolf, Renger.

SR: Michael Emmer (Passau).