SpVgg Bayreuth II muss absteigen

Fassungslos: Trainer Michael Regn und seine SpVgg Bayreuth II müssen den Gang in die Bezirksliga antreten. Foto: Peter Mularczyk Foto: red

Welche eine Enttäuschung bei der SpVgg Bayreuth II zum Saisonfinale in der Landesliga Nordost. Der große Kampf der Gelb-Schwarzen ist nicht belohnt worden. Trotz eines 1:1-Unentschiedens beim Tabellenzweiten TSV Buch rutschten die Altstädter auf einen Abstiegsplatz, weil der bisherige Tabellenvorletzte VfL Frohnlach sein letztes Saisonspiel beim ASV Veitsbronn-Siegelsdorf mit 2:1 gewann. Somit fehlte der SpVgg II ein Tor, um den letzten Relegationsplatz zu erreichen.

 
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Diesen besetzt der FSV Bayreuth, der im letzten Spiel beim SV Memmelsdorf sang- und klanglos mit 1:5 unterging. In der Relegation haben es die Prellmühler nun mit dem FC Coburg, dem Zweiten der Bezirksliga West, zu tun. Am Donnerstag um 18.30 Uhr ist die Pötzinger-Elf zunächst zu Gast in der Vestestadt, ehe am Sonntag um 16 Uhr das Rückspiel erfolgt.

TSV Buch – SpVgg Bayreuth II 1:1 (1:1)

Das Spiel hätte aus Altstädter Sicht nicht besser starten können. Bereits nach vier Minuten brachte Noah Ismail die Gelb-Schwarzen in Front. Doch die Freude währte nur kurz. Praktisch im Gegenzug gelang Buch mit einer Kopfballbogenlampe durch Sanel Causevic der Ausgleich (6.). Beide Mannschaften agierten offensiv und waren bemüht, Akzente zu setzen. Nino Müller verzog für die Altstädter nur knapp (7.), und auch Fabian Schreiner verfehlte auf der Gegenseite das SpVgg-Gehäuse um wenige Zentimeter (17.). Philip Lang und Udo Brehm verpassten ebenfalls die Führung für die Bucher (21., 30.). Die Gelb-Schwarzen hielten aufopferungsvoll dagegen und schafften es, das Unentschieden mit in die Pause zu nehmen.

Mit viel Schwung kamen die Altstädter aus der Kabine und erwischten wiederum den besseren Start. Wenige Zentimeter fehlten Patrick Riess zum 2:1. Es dauerte ein paar Minuten, ehe Buch wieder am Spiel teilnahm. Zunächst lag der Ball schon im Netz, doch wurde Christian Fleischmann wegen Abseits zurückgepfiffen (59.). Nur zwei Minuten später hämmerte Fleischmann das Spielgerät an die Unterkante der Latte, und auch Marco Müller versagten alleine vor SpVgg-Torwart Fabio Kormann die Nerven (73.). In der Schlussviertelstunde mussten die Altstädter mehr riskieren, um noch die Relegation zu erreichen. Dementsprechend luftig wurde es in der Defensive. Die Bucher ließen jedoch reihenweise Konterchancen liegen. Für die Altstädter verzeichneten Mergim Bajrami und Jannik Reutlinger ein paar Halbchancen, ehe es noch einmal richtig brenzlig wurde. Jannik Reutlinger brach bis zur Grundlinie durch und legte den Ball für Nino Müller ab, der kurz vor dem Einschuss geblockt wurde. Im Verbund schafften es die Bucher, das Spielgerät zu klären. Die letzte Aktion des Spiels gehörte ebenfalls den Gelb-Schwarzen. Als Mergim Bajrami im Strafraum zu Fall gebracht wurde, forderten die Altstädter vehement Strafstoß. Schiedsrichter Söllner entschied jedoch auf Schwalbe und zeigte Bajrami die Gelbe Karte. Für die zweite Mannschaft der SpVgg Bayreuth war das Kapitel Landesliga damit nach zwei Jahren erst einmal beendet.

SpVgg Bayreuth II: Kormann – Riess (89. Musselmann), Krebs, Michaelis, Reutlinger, Ismail, Fuhrmann, Köcher (46. Renger), Peeters, Müller, Seeger (46. Bajrami).

TSV Buch: Gordzielik – Scholz (56. Ell), S. Fleischmann, Causevic, Schindler, Uttinger (56. Müller), Schreiner, C. Fleischmann, Metz (72. Hofer), Brehm, Lang.

SR: Söllner (TSV Schonungen);

Zuschauer: 301;

Tore: 0:1 Ismail (4.), 1:1 Causevic (6.).

SV Memmelsdorf – FSV Bayreuth 5:1 (1:1)

Die Hausherren waren während der gesamten Begegnung haushoch überlegen und ließen den Gästen nicht die geringste Chance. Die Prellmühler waren mit den fünf Gegentreffern sogar noch gut bedient. Wenn die Memmelsdorfer mit den zahlreichen Chancen nicht so leichtfertig umgegangen wären, hätte gut und gerne auch ein zweistelliges Ergebnis zu Buche stehen können. Der SVM ging locker in die Partie, übernahm sofort die Initiative und ließ den Gast nicht zu Entfaltung kommen. Einen Schreckmoment für die Gastgeber gab es in der 15. Minute, als es Julian Ollet fünf Meter vor dem Memmelsdorfer Tor fertig brachte, den Ball neben das Gehäuse zu schießen. Die Heimelf blieb dann aber weiter am Drücker und ging in der 18. Minute in Führung: Schütz enteilte seinen Gegenspielern und ließ auch FSV-Torhüter Marco Petrovic keine Abwehrmöglichkeit. Vier Minuten später ging ein Kopfball von Seifert knapp über die Latte. In der 23. Minute folgte ein Solo von Schütz, der drei Gegenspieler versetzte, aber in letzter Sekunde noch gebremst wurde. Und weiter ging es Schlag auf Schlag: Schütz, Sowinski und Seifert nahmen das FSV-Tor unter Beschuss. Die Gäste konnten sich nur einmal aus der Umklammerung lösen und kamen dabei prompt zum Ausgleich. Nach einer Hereingabe brachte die SVM-Defensive den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Ziegler war zur Stelle und schoss aus kurzer Entfernung zum 1:1 ein (35.).

Nach der Pause wurden die Gäste regelrecht an die Wand gespielt. Memmelsdorf gefiel nun mit flüssigen Kombinationen und schnellen Angriffen über die Flügel. Die Gastgeber brauchten aber bis zur 62. Minute, um ihre Dominanz in Tore umzumünzen. Dann fielen innerhalb von acht Minuten drei Treffer, wobei die schwache Gäste-Abwehr jeweils überfordert wirkte. Spätestens mit 4:1 von Schütz war die Messe gelesen. In der 88. Minute setzte Kamm den Schlusspunkt mit dem hochverdienten 5:1.

SV Memmelsdof: Dörnbrack – Siric, Griebel (58. Ogunjimi), Schütz, Kamm,

Schwarm, Sowinski, Weber (46. Saal), Müller, Hummel (72. Schäfer).

FSV Bayreuth: Petrovic – Röthlingshöfer, Elsner, Hannemann, Menzel,

Ollet, Schmidt-Hofmann, Hendel-Diaz (65. Timpel), Schwarzer, Hahn (77. Degele), Ziegler.

SR: Denzlein( Hochstadt am Main);

Zuschauer: 100;

Tore: 1:0 Schütz (18.), 1:1 Ziegler (35.), 2:1 Schwarm (62.), 3:1 Seifert(67.), 4:1 Schütz (70.), 5:1 Kamm (88.).

Stimmen zum Landesligafinale

Michael Regn (Trainer SpVgg Bayreuth II): „Ich bin unheimlich enttäuscht, und es sind auch ein paar Tränen geflossen. Dass wir trotz dieses engagierten letzten Auftritts noch auf einen Abstiegsplatz gerutscht sind, ist unheimlich bitter. Ich kann meinen Jungs für diese engagierte Leistung in Buch nur ein Kompliment machen. Sie haben alles versucht, sie waren mit den Buchern in diesem hochklassigen, temporeichen Landesligaspiel jederzeit auf Augenhöhe. Letztlich sind wir nicht an diesem letzten Spieltag abgestiegen, sondern schon Wochen und Monate vorher, weil wir schlecht gespielt haben, aber auch weil der Verein die falschen Entscheidungen getroffen hat. Wie es nun weitergeht? Wir werden uns zusammensetzen und die Saison analysieren, dann greifen wir in der Bezirksliga wieder an. Ich wäre gerne als Trainer weiter an Bord, weiß aber nicht, ob der Verein das möchte.“

Jörg Pötzinger (Trainer FSV Bayreuth): „Nach dem 1:2 sind bei uns alle Dämme gebrochen, wir haben komplett die Ordnung verloren. Am Ende waren wir mit den fünf Gegentoren sogar noch gut bedient. Hätte Marco Petrovic nicht noch ein paar gute Chancen entschärft, es hätten auch acht oder neun Gegentore werden können. Dass uns mit Marc Kellner und Dominik Düngfelder zwei wichtige Spieler gefehlt haben, ist keine Entschuldigung. Vor dem Hintergrund, wie wir uns da präsentiert haben, sehe ich schwarz für die Relegation. Klar, werden wir alles versuchen, aber Fakt ist auch, dass wir mit den Coburgern das schwerste Los bekommen haben, das im Topf war. Die haben 98 Tore geschossen, wir haben 86 bekommen, alleine acht in den letzten beiden Spielen. Alleine aufgrund des Formbarometers gehen wir als krasser Außenseiter an den Start. Hinzu kommt, dass wir in Coburg wahrscheinlich auf Kunstrasen ran müssen, weil der Hauptplatz gesperrt ist. Ganz zu schweigen von unserer Personalsituation. Es sind einige Spieler im Urlaub oder verhindert.“ ⋌⋌wum

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