Spendenaktion Erik will leben

Dieter Hübner
Erik schläft gerade. Um ihn herum Angelika Wahl und Jessica Härder von Diakoneo (vorne von links), dahinter Sohn Emilian, Tobias Wahl, Tochter Greta und Manfred Kolb (von links). Foto: red

Er ist seit seiner Geburt vor 15 Jahren auf das Schwerste behindert. Seine Pflegefamilie kümmert sich rührend um ihn. Doch jetzt brauchen die Wahls Hilfe. Eine Aktion hebt sich heraus.

 
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Unter großer Beteiligung der Bevölkerung wurde in Trebgast am 28. Juli Heidrun Kolb beigesetzt, die im Alter von 62 Jahren verstorben ist. Die Familie Kolb hatte darum gebeten, statt Blumen an die Stiftung „Deutsche Schlaganfallhilfe“ zu spenden.

Auf diesem Konto sind 1120 Euro eingegangen. Darüber hinaus erhielt die Familie an Blumenspenden zusätzlich 1800 Euro. Diesen Betrag hat der Ehemann Manfred Kolb auf 2000 Euro erhöht und jetzt zur Verfügung gestellt.

Ein großer Betrag daraus fließt an die Pflegefamilie von Erik aus Himmelkron. Der jetzt 15-Jährige ist seit seiner Geburt schwerstbehindert. Seine Pflegeeltern bauen für den Jungen gerade einen eigenen Trakt an ihr Wohnhaus an. Doch auch der Familie Wahl ist es gegangen wie vielen anderen Bauherren. Die Kosten sind davongelaufen. Zuschüsse gibt es nicht für dieses Vorhaben. So haben die Wahls im Juni eine Spendenaktion gestartet. Ohne Hilfe von Dritten wird es schwer, das Projekt zu stemmen, für das so viel für Erik abhängt.

1500 Euro überreichte Manfred Kolb der Familie Angelika und Tobias Wahl in Himmelkron, die für ihren Pflegesohn Erik gerade den dringend benötigten Anbau an ihr Haus erstellt. Die Wahls sind dankbar für jede Unterstützung, und sei der Betrag noch so klein.

Derzeit wohnt Erik praktisch inmitten einer Baustelle im Wohnbereich seiner Pflegeeltern und deren beiden leiblichen Eltern. Das kann aus vielen Gründen nicht so weitergehen auf Dauer. Der 15-Jährige, der als Säugling schon zu den Wahls gekommen ist, braucht Platz für sich. Vor allem auch wegen seiner vielen Therapiestunden. Erik hat die höchste aller Pflegestufen, ein Intensivpflegedienst betreut ihn. Seine Pflegemutter Angelika Wahl kann ebenfalls als examinierte Kinderkrankenschwester viel Betreuungsarbeit leisten. „Für Erik ist aufgrund seiner Behinderung ein Pflegedienst rund um die Uhr notwendig“, erklärt Angelika Wahl, „aber der Pflegenotstand macht sich auch hier bemerkbar.“

Aktuell hat Erik wieder anhaltende Schrei-Phasen. Schmerzmedikamente schlagen nicht an. Einige Wochen war er bis vor Kurzem in Bamberg im Kinderhospiz. Derzeit bereitet sich die Familie gerade auf eine Fahrt nach München vor, um im Klinikum Großhadern weitere neurologische Möglichkeiten prüfen zu lassen. Nichts bleibt unversucht, für Erik das Bestmögliche zu verwirklichen. „Erik ist ein Kämpfer. Er hat schon einige schwierige Situationen überstanden“, ist seine Pflegemutter zuversichtlich, „er zeigt uns deutlich, dass er leben will.“ Dass dafür die Bedingungen bestmöglich sind, daran kann jeder mithelfen.

Spendenkonto „Heimat für Erik“ bei der Sparkasse Bayreuth, IBAN DE26 7735 0110 0030 3963 03.

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