Sparkasse Eine Frage des Vertrauens

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Symbolfoto: dpa Quelle: Unbekannt

KOMMENTAR. Dass das ärgerlich ist, steht außer Frage. Da haben Tausende Sparkassenkunden vor vielen Jahren einen Prämien-Sparvertrag abgeschlossen, dessen Zuckerl erst nach langer Treue so richtig zum Tragen kommt. Und wenn es das Zuckerl dann gibt, werden diese Verträge reihenweise gekündigt, obwohl keine Laufzeit vorgesehen ist und in den alten Werbeprospekten stand, dass – wenn überhaupt – der Kunde das Ende bestimmt.

 
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Ein freiwilliges Ende der Prämien-Sparverträge will kaum einer. Die Zinsen sind zwar auch hier auf nahe Null gesunken, doch die jährlichen Prämien sorgen trotzdem für eine Rendite von rund 1,5 Prozent. Und die bekommt man halt für Geld auf dem Sparbuch oder dem Tagesgeldkonto weit und breit nicht mehr.

Zwar berufen sich die Verantwortlichen der Sparkasse Bayreuth – und sie ist wohlgemerkt bei weitem nicht die einzige, die besagte Verträge kündigt – auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs. Und sie betonen, dass sich nicht zuletzt deshalb die Proteste in Grenzen halten.

Doch es gibt sie. „Müssen Verträge nicht eingehalten werden?“, ist eines der oft genannten Argumente. Gerade in dieser Fragestellung lauert eine große Gefahr – dass das Vertrauen in die regional aufgestellten Institute schwindet. Was fatal wäre. Schließlich darf man auch nicht vergessen, dass die Sparkassen und mit ihnen die Genossenschaftsbanken die Fahne auch im ländlichen Raum immer noch hochhalten. Fast 24.000 Filialen haben sie bundesweit noch. Deutsche Bank (gut 1350), Commerzbank (rund 1000) und Hypo-Vereinsbank (gut 500) unterhalten gemeinsam noch nicht einmal ein Zehntel davon.

Hinzu kommt der zunehmende Druck durch die in der Umsetzung teure Vorschriften und die Niedrigzinsen. Und trotzdem hätten die Sparkassen vielleicht doch besser daran getan, nicht die Prämien-Sparverträge zu kündigen, sondern die eine oder andere Gebühr mehr zu verlangen. Denn denen steht eine Dienstleistung gegenüber, der Kündigung der Verträge nur Frust der Kunden.

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