Sparkasse Bayreuth Zufrieden mit dem Jubiläumsjahr

Das Geschäft mit Baufinanzierungen brach regelrecht ein, ansonsten ist man bei der Sparkasse Bayreuth aber zufrieden mit dem zurückliegenden Jahr. Foto: dpa/Christin Klose

Es ist zwar nicht alles Gold was glänzt, aber die Sparkasse Bayreuth äußert sich recht positiv zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2023, in dem das Geldinstitut zudem 200. Geburtstag feierte.

 
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Man sei „sehr zufrieden mit der Geschäftsentwicklung“ und habe trotz aller Widrigkeiten ein gutes Ergebnis erzielen können. Deshalb falle auch der Blick in die Zukunft zuversichtlich aus, wird Vorstandsvorsitzender Wolfram Münch in einer Mitteilung zitiert.

Konkret legte die Sparkasse nach Rückgängen im Vorjahr bei nahezu allen relevanten Kennzahlen wieder zu. So stieg das Kundengeschäftsvolumen, also die Summe aus Kundeneinlagen, -depotvermögen und -krediten, um 5,1 Prozent auf 5,178 Milliarden Euro – ein neuer Rekord. In den vergangenen zehn Jahren sei dieser Wert um mehr als 40 Prozent gewachsen, so Münch. Die Bilanzsumme legte nach einem leichten Rückgang im Vorjahr diesmal wieder um 2,3 Prozent auf gut 2,97 Milliarden Euro zu. Der Bilanzgewinn nach Abzug von Steuern und Bewertungsergebnis bewegt sich mit rund 670.000 Euro im Schnitt der Vorjahre und wird dem Eigenkapital zugeführt.

Zinsen: Hohe Nachfrage nach Schuldverschreibungen

Die Zinswende der Europäischen Zentralbank habe dazu geführt, dass Anleger wieder vermehrt in verzinste Anlagen investierten. Vor allem Schuldverschreibungen waren demnach gefragt, fast zwei Drittel der Wertpapierumsätze der Sparkasse entfielen auf diesen Bereich. Unter anderem deshalb wuchsen deren Wertpapierumsätze insgesamt um 28,9 Prozent auf 372 Millionen Euro.

Zugleich animierten die gut laufenden Aktienbörsen die Anleger zu weiterem Engagement in entsprechende Investmentfonds, sodass die Sparkasse Bayreuth zum Jahresende 961 Millionen Euro in den Kundendepots verwahrte, was einem Zuwachs von 20,5 Prozent entspricht.

Was nichts daran ändert, dass auch die Kundeneinlagen, also täglich fälliges Geld, um 2,0 Prozent auf 2,471 Milliarden Euro zulegten.

Bauzinsen eingebrochen

Das Kreditgeschäft gestaltete sich schwierig – auch das ist unter anderem eine Folge der gestiegenen Zinsen. So brach der Bereich der Wohnungsbaukredite besonders für Neubauten regelrecht ein. Insgesamt wurden hier noch Darlehen in Höhe von 84,9 Millionen Euro zugesagt. Das ist ein Minus von 43 Prozent gegenüber dem ebenfalls schon schwachen Jahr 2022 und ein Rückfall auf das Niveau von 2013. Allerdings, so Vorstandsvorsitzender Münch, sei hier mittlerweile zumindest eine leichte Trendumkehr zu spüren.

Unternehmen und Selbstständige nahmen im vergangenen Jahr 98,8 Millionen Euro an neuen Krediten auf, wodurch der Bestand in diesem Bereich um 10,4 Prozent auf 634 Millionen Euro anstieg.

Immer mehr Konten online

Auch die Zahl der Privat- und Geschäftsgirokonten legte zu, und zwar um 4686 auf 82.461. Dabei sei der Trend zum Digitalen ungebrochen, so die Sparkasse. 70,7 Prozent der Kunden und damit noch einmal 3,4 Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor würden viele ihrer Bankgeschäfte online erledigen. Die Internet-Geschäftsstelle verzeichne rund vier Millionen Zugriffe im Jahr, davon knapp drei Viertel für das Banking.

Und auch das bargeldlose Bezahlen sei weiter auf dem Vormarsch. So hätten Kunden der Sparkasse Bayreuth im vergangenen Jahr rund sieben Millionen Mal oder knapp 20.000 Mal am Tag bargeldlos bezahlt.

Trotz der nötigen Investitionen in die digitale Infrastruktur stehe die Sparkasse aber auch weiterhin zu ihrem Filialnetz, so Münch. Den Kunden stünden aktuell 20 mit Mitarbeitern besetzte Geschäftsstellen im Geschäftsgebiet zur Verfügung, zusammen mit den Selbstbedienungsstandorten seien es 48.

442 Mitarbeiter

Die Zahl der Mitarbeiter des Geldinstituts sank zum Jahresende 2023 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitpunkt um neun auf 442. 18 junge Leute waren zu diesem Zeitpunkt in der Ausbildung, im laufenden Jahr sollen es 20 sein.

Der Ausblick von Vorstandschef Wolfram Münch fällt verhalten optimistisch aus: „Wir blicken zuversichtlich nach vorne, wissen aber auch, dass nach eineinhalb Jahren raschen Zinsanstiegs auch wieder andere Zeiten kommen können.“ Mit einer konjunkturellen Trendwende zum Positiven rechne man nicht. Entsprechend müsse die Sparkasse für alle Eventualitäten Vorsorge treffen.

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