Sony zeigt nun doch Nordkorea-Satire „The Interview“

 Foto: red

Ungeachtet von Terrordrohungen hat das Filmstudio Sony Picture die Nordkorea-Satire „The Interview“ gezeigt.

 
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Der ironisch-witzige Streifen über eine fiktive Ermordung des nordkoreanischen Herrschers Kim Jong Un war am Mittwoch zunächst auf den US-Netzen von YouTube und Google Play sowie anderen Netzwerken gegen Bezahlung zu sehen. Am Donnerstag soll er in etwa 200 unabhängigen US-Kinos anlaufen.

US-Präsident Barack Obama begrüßte die Veröffentlichung. Nordkorea hat dagegen auch am Mittwoch mit weiteren Internet-Störungen zu kämpfen. Zunächst hatte Sony den Film nach nordkoreanischen Hacker-Angriffen und Terrordrohungen zurückgezogen.

Der 152-Minuten-Streifen ist eine Hollywood-Klamotte voller Ironie und Witz über zwei politisch unbedarfte TV-Journalisten (Seth Rogen, James Franco), die ein Interview mit Kim Jong Un führen wollen. Der Geheimdienst CIA schaltet sich ein, damit die beiden den Diktator ermorden. Doch dieser gibt sich zunächst derart handzahm, dass einer der Journalisten den Mordkomplott torpedieren will. Am Ende entlarvt sich der Herrscher selbst - und geht in einem feurigen Finale unter. 

Der Film hat eindeutig fiktiven und ironischen Charakter, der nur am Rande Ernst beachsprucht. Dennoch meinte die „Washington Post“ in ihrer Überschrift: Der Film „untergräbt wirklich Nordkorea“. Die Ernoderung eines in der Wirklichkeit lebenden Staatspräsidenten sei ein fragwürdiges Unterfangen. „Eines der letzten politischen und sozialen Grenzen, die Hollywood hinausgeschoben hat“.

dpa

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