Heute Mitten am Tag verdunkelt sich die Sonne

Elmar Schatz
Der Mond schiebt sich vor die Sonne. Foto: dpa/Patrick Pleul

Das Spektakel einer partiellen Sonnenfinsternis wird es am Dienstag am Mittagshimmel geben. Sie ist von 11.16 Uhr bis 13.12 Uhr zu beobachten. Auch in der Region können die Menschen in der Mittagspause das Schauspiel bewundern. Doch dabei gibt es auch etwas zu beachten.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Aller Voraussicht nach ist die teilweise Sonnenfinsternis an diesem Dienstag in ganz Oberfranken gut zu beobachten. Auf dem Höhepunkt stehe der Mond mit einem Maximum von 25 Prozent oben links zwischen Sonne und Erde, erklärt Frank Fleischmann, der ehrenamtliche Leiter der Sternwarte Feuerstein in der Fränkischen Schweiz, auf Anfrage unserer Zeitung. Am Teleskop sei die Beobachtung bei klarem Himmel möglich.

In Bayreuth erreicht die teilweise Sonnenfinsternis ihren Höhepunkt um 12.13 Uhr, in Coburg um 12.12 Uhr und in Hof um 12.10 Uhr. „So kann jeder in der Mittagspause einen Blick zur Sonne werfen und die Finsternis bestaunen“, heißt es in einer Mitteilung der Vereinigung der Sternfreunde.

Experten empfehlen dabei, nie ohne Augenschutz in die Sonne zu schauen: Wer die Sonnenfinsternis beobachten möchte, muss auf jeden Fall eine geeignete Schutzmaßnahme treffen. Gute Dienste leistet eine spezielle Sonnenschutzbrille, die für wenige Euro zu kaufen ist. Dringend abgeraten wird aber von normalen Sonnenbrillen, Schweißerbrillen, eigenhändig rußgeschwärzten Gläsern oder CDs, die vors Auge gehalten werden. Denn diese dämpfen das Sonnenlicht nicht ausreichend; bleibende Augenschäden wären die Folge. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) warnt ebenfalls davor, das Ereignis ungeschützt zu beobachten – egal, ob mit bloßem Auge, durch Ferngläser, Kameras oder Teleskope. Die zum Beobachten mit bloßem Auge genutzten Sonnenfinsternisbrillen gelten laut Bundesamt nach EU-Normen als sicher; sie dürfen keine Kratzer oder Löcher haben und sollen möglichst nah am Gesicht anliegen. Ein direkter und ungeschützter Blick könne in kürzester Zeit die Netzhaut schädigen. Durch die Brillen sollten höchstens 0,001 Prozent des Sonnenlichts durchkommen.

Eine totale Sonnenfinsternis mit hundert Prozent Bedeckung ist auf der Erde diesmal nicht zu sehen. Der Standort dafür wäre im Weltall etwa tausend Kilometer über Sibirien. Von Deutschland aus ist die nächste totale Sonnenfinsternis erst am 3. September 2081 zu erleben, dann von der zukünftigen Generation. Eine Sonnenfinsternis ist ein seltenes Ereignis, weil dafür mehrere Faktoren zusammenkommen müssen. Sie kann nach Angaben der Sternfreunde nur bei Neumond eintreten und wenn der Mond genau zwischen Erde und Sonne steht. Durch die Neigung der Mondbahn ziehe dieser aber meist ober- oder unterhalb der Sonne vorbei. Maximal zwei bis vier Sonnenfinsternisse gebe es jährlich irgendwo auf der Erde. Astronomie, die Beobachtung der Sterne, ist in unserer Region oft die Leidenschaft von Enthusiasten. So betreibt Frank Fleischmann seine 1999 von ihm gegründete Sternwarte auf dem Feuerstein hobbymäßig und dank Sponsoren, wie er sagt.

Zur DDR-Zeit eine große Institution mit rund 40 Mitarbeitern war die Sternwarte Sonneberg, wie Thomas Müller, der Leiter des dortigen Astronomiemuseums, erläutert. 1925 von Cuno Hoffmeister, dem Sohn eines Spielwarenfabrikanten, gegründet, sei die Einrichtung nach der Wende abgewickelt worden. Dort wurde sogenannte „Himmels-Durchmusterung“ betrieben, um etwa Asteroiden zu verfolgen. Heute betreibt eine Privatfirma die Sternwarte und ein gemeinnütziger Verein das Astronomiemuseum. In Sonneberg kann die partielle Sonnenfinsternis bei halbwegs wolkenfreiem Himmel beobachtet werden. Eintritt: fünf Euro.

Die Sternwarte Feuerstein nahe Forchheim ist bei schönem Wetter von 11 bis 13.30 Uhr geöffnet, Eintritt fünf Euro, Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren frei. In der Sternwarte Hof kann die Sonnenfinsternis heute miterlebt werden, geöffnet ist von 10.30 Uhr bis 14 Uhr, Eintritt frei.

Bilder