Söder eröffnet Landesgartenschau

Von Christiane Gläser,
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, riecht während der Eröffnung der Landesgartenschau Würzburg 2018 an einer Blume. Die Landesgartenschau dauert bis zum 7. Oktober 2018. Foto: Timm Schamberger/dpa Foto: red

Würzburg ist nach 1990 zum zweiten Mal Gastgeberin für eine Landesgartenschau. Damals hübschte sich die Stadt rund um die Festung Marienberg auf, heuer schenkt sich Würzburg einen neuen, grünen Stadtteil.

 
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Bis zur letzten Minute haben die Bauarbeiter und Gärtner auf dem Gelände der Landesgartenschau noch gearbeitet. Am Donnerstag aber waren fast alle Baustellen aufgehübscht und es blühte und grünte auf vielen Flächen. Bis zum 7. Oktober können die Besucher nun über das weitläufige Gelände spazieren und sich von den Garten- und Wohntrends begeistern und inspirieren lassen.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) lobte am Eröffnungstag die Landesgartenschau als ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Tradition und Moderne, Wohnen und Natur elegant miteinander verbunden werden können. „Zum Stichwort Lebensqualität und Stadtentwicklung ist diese Landesgartenschau ein ganz wichtiger Beitrag“, sagte Söder am Nachmittag zur offiziellen Eröffnung.

Wo die Ideen wachsen

Die Landesgartenschau steht unter dem Motto „Wo die Ideen wachsen“. Sie will gemeinsam mit ihren Besuchern in die Zukunft schauen. Was blüht uns morgen? Welche Bäume werden den immer trockeneren Sommern und feuchteren Wintern gewachsen sein? Wie sieht digitales Gärtnern in einer Gesellschaft mit knapper werdender Freizeit aus? Was können Städter tun, um mit nur wenigen Handgriffen mehr Grün ins Grau zu bringen? Rund 200 Aussteller geben erste Antworten auf diese Fragen, stellen ihre Gartenvisionen vor und geben Anregungen.

Zudem ist ein buntes Veranstaltungsprogramm mit wechselnden Ausstellungen und Themenwelten, Konzerten, Kino in Liegestühlen, Oldtimertreffen und Poetry Slam geplant. Insgesamt sind 3000 Veranstaltungen im Eintrittspreis enthalten.

Bereits am ersten Tag sind nach Veranstalterangaben mindestens 1200 Menschen auf das Gelände geströmt. Am Wochenende sollen es voraussichtlich etwa 7000 Besucher werden. Insgesamt hofft die Stadt auf mindestens eine Million Besucher.

Die Planung und Entwicklung der Landesgartenschau hat insgesamt 31 Millionen Euro gekostet. Zuschüsse kamen auch von der Europäischen Union sowie dem Land Bayern. „Das ist gut angelegtes Geld“, sagte Söder. Die Landesgartenschau werde das Gesicht Würzburgs auf dem Hochplateau im Osten der Stadt deutlich verbessern.

Der orangefarbene Schmetterling ist das Symbol der bayerischen Landesgartenschau in Würzburg. Er steht nicht nur für das bunte Blühen auf dem 28 Hektar großen Gelände. Er symbolisiert auch die Metamorphose, den Wandel des Areals selbst: Es war schon Kartoffelacker, Flugplatz, Kriegsgefangenenlager und zuletzt US-Stützpunkt.

Wiese statt Startbahn

Bis vor zehn Jahren war das Gelände noch Wohn- und Arbeitsplatz für US-Soldaten. Wo einst die betonierte Landebahn der Streitkräfte war, prangt nun ein grünes Wiesenband. Militärische Gebäude wurden zum Teil abgerissen, zum Teil erhalten und werden nun neu genutzt. So sind beispielsweise schon jetzt zahlreiche Forschungsinstitute auf dem Hubland zu finden, die benachbarte Universität Würzburg hat ihren Campus ebenfalls rund um das Gartenschau-Gelände herum ausgedehnt.

Zudem entstehen am Rande des Areals Mehrfamilien- und Einfamilienhäuser. In den kommenden Jahren soll hier Wohnraum für rund 5000 Menschen geschaffen werden. Nach dem Ende der Landesgartenschau bleiben rund 21 Hektar als dauerhafter, weitläufiger Bürgerpark erhalten. Würzburg konnte sich damit einen Luxus gönnen, der in vielen Städten oftmals unmöglich ist: Die Stadt hat sich einen offenen, modernen, naturnahen Stadtteil geschenkt.

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