Weniger Einfluss als befürchtet hatte bislang das schwül-warme Wetter. Zwar wurden mehrere Profis wie Englands Raheem Sterling in Manaus von Krämpfen geplagt, doch fast alle Partien waren von der ersten Minute an durch rasantes Auf und Ab geprägt. „Wir werden viele spektakuläre Spiele sehen“, versprach TSG-Chef Jean-Paul Brigger. Ein neuer Trend ist auch, dass eine Führung längst nicht den Sieg bedeutet. Vier von acht Partien wurden noch gedreht - 2010 waren es genauso viele, allerdings nach dem ganzen Turnier.
Auffällig ist darüber hinaus, dass viele Superstars schon direkt zum Auftakt ihre hohen Versprechen hielten. Brasiliens angehender Volksheld Neymar glänzte mit zwei Treffern, Niederlandes Stürmer Arjen Robben und Robin van Persie trafen ebenfalls jeweils doppelt, und auch Italiens Mario Balotelli sowie Edinson Cavani aus Uruguay trugen sich früh in die Torschützenliste ein.
Besonders fasziniert zeigte sich Houllier, der als Coach den FC Liverpool unter anderem zum UEFA-Cup-Sieg geführt hatte, von dem Team von Trainer Louis van Gaal. „Sie waren absolut brillant“, schwärmte Houllier vom 5:1-Oranjesieg über Weltmeister Spanien. Der Treffer von van Persie zum Ausgleich hatte es dem 66-Jährigen dabei vor allem angetan. „Absolut phänomenal. Es war wie ein Flugkopfball auf großer Höhe. Dazu die Flanke - es war ein fantastisches, fantastisches Tor.“