Frische Spätzle sind Ehrensache
Ihr eigentlicher Plan war, 2020 im April zu öffnen. „Doch dann kam Corona.“ Mirko Behlke, der noch im Allgäu weilte, musste dort alles abschließen. „Und in Fichtelberg konnten wir nicht aufschließen.“ Einige Monate waren den Behlkes im Sommer und Herbst letzten Jahres zunächst vergönnt, „die richtig toll waren“. Dann kam der neuerliche Lockdown, die Küche blieb acht Monate lang kalt. „Und das bei diesem herrlichen Winter!“ Jetzt aber ist das Ehepaar voller Tatendrang, um Brez’n-Schnitzel, Museo-Teller, Maultaschensuppe und Kässpätzle zu servieren. „Ich habe noch einen Koch bei mir, aber Servicepersonal zu bekommen, ist derzeit ganz schön schwierig“, erzählt die Chefin. „Aber wir werden uns mit unserem Personal durchbeißen“, versichert sie. Worauf Angelika Behlke enorm großen Wert legt, sind ihre frisch durchgedrückten Spätzle. „Für eine Schwäbin Ehrensache!“ Genauso wie die Soßen, die sie mit Knochen ansetzt.
Roter Salon das Highlight
„Der Gast schmeckt und schätzt das“, sagt sie. Auch das Dessert ihres tschechischen Kochs, der sich auf Liwanzen versteht, die mit einer riesigen Kugel Eis und einem Berg Schlagsahne aufgetischt werden. Jetzt, wo das Wetter endlich ins Freie lockt, freuen sich die Besucher über Brotzeiten im gepflegten Biergarten gleich vis-à-vis des Automobilmuseums. Was es nur während der Gartensaison gibt, ist der „halbe Meter Biergarten“. Da werden Wurstsalat, Rettichsalat und Obazda auf einer lange Platte aufgefahren. Die Gäste schätzen den Biergarten ebenso wie das gesamte Museo, das im Hauptraum mit Authentischem aus der Jahrhundertwende besticht. Wer es lieber ruhig, rustikal und gemütlich mag, dem legen die Hausherrn das weitläufige Kaminzimmer mit einer üppigen Sammlung von Krügen ans Herz. Mondän fühlt es sich an, wenn man im Roten Salon diniert, während die Lounge mit der Dampfmaschine die perfekte Umgebung für Gespräche vor oder nach einem schwäbischen Gaumenschmaus bietet.
Rezept: Schwäbische Maultaschen geröstet (für 25 bis 30 Stück)
Zutaten: für den Nudelteig: 250 g Mehl, 2 Eier, 1 EL Olivenöl, Salz (man kann den Nudelteig auch als TK kaufen); für die Füllung: 200 g Kalbsbrät, 200 g Rinderhack, 200 g Schweinehack, 150 g Speckwürfel, 1 Zwiebel fein gehackt, 2 EL Petersilie gehackt, 1 Semmel vom Vortag, 1 Ei, etwas Milch
Und So! wird’s gemacht: Mehl mit Salz vermischen und auf die Arbeitsfl äche sieben. Eier und Olivenöl mit 1 EL Wasser glattrühren und mit dem Mehl rasch zu einem Nudelteig verkneten. In Folie gewickelt etwas ruhen lassen. Semmel würfeln und in etwas Milch einweichen; Kalbsbrät, Rinder- und Schweinehack in eine Schüssel geben. Mit dem Speck-Zwiebel-Petersilien-Gemisch, dem Ei und dem ausgedrückten Brot mit der Hand sehr gut vermischen. Mit Salz, Pfeff er und geriebenem Muskat abschmecken. Sollte die Masse zu feucht sein, etwas Semmelbrösel untermengen. Mit der Nudelmaschine Bahnen bis Stufe 6 herstellen. Füllung in einen Dressiersack ohne Tülle geben und einen Streifen auf die gesamte Nudelbahn aufbringen. Die Ränder mit verquirltem Ei bestreichen und die Nudelbahn von der Längsseite her aufrollen. Mit Hilfe eines Kochlöff els zirka 8 cm breite Segmente eindrücken, durchschneiden und nochmals mit den Fingern fest zusammendrücken. Maultauschen in leicht wallendes Salzwasser einlegen und 5 bis 10 Minuten garen. Die abgetropften Maultaschen schmecken als Suppeneinlage auch sehr gut, aber richtig super sind sie, wenn man sie in Butterschmalz brät und mit Röstzwiebeln und Salat serviert. Sie lassen sich auch gut einfrieren. Im Museo wird zu den gerösteten Maultaschen auch ein Ei angebraten, und es wird – typisch schwäbisch – Kartoffelsalat dazu gereicht.
Tipp: Ein Ausflug ins Fahrzeug-Museum
Gleich in unmittelbarer Nachbarschaft des Restaurants Museo befindet sich ein Eldorado für Freunde von zwei und vier Rädern: das Deutsche Fahrzeug-Museum Fichtelberg. Die Präsentation umfasst Autos, Motorräder, Flugzeuge, Feuerwehrfahrzeuge, Traktoren und Exoten der Autowelt. Es ist die umfangreiche Sammlung der Familie Eckert. Von Oldtimern bis zur Neuzeit finden die Besucher Fahrzeuge aus jeder Epoche der Automobilgeschichte. Die Sammlung umfasst mehr als 500 Exponate von 1896 bis in die heutige Zeit.
Das Museo
Adresse: Restaurant Museo, Familie Behlke, Nagler Weg 10b, 95686 Fichtelberg
Telefon: 09272/9658955
E-Mail: info@museo-restaurant.de
Internet: www.museo-restaurant.de
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 11.30 bis 21 Uhr warme Küche