Für Kalb selbst dürfte es nicht mehr ganz so wichtig sein, ob künftig in Sheffield, Guangzhou oder Riad gespielt wird. Der 64-Jährige bestreitet bei dem am Samstag beginnenden Turnier (bis 6. Mai) seine letzte WM als Kommentator. Dass vor WM-Beginn mal wieder kaum über den belgischen Weltmeister Luca Brecel oder den Jahresbesten Judd Trump aus England gesprochen wird, sondern nur über O'Sullivan - das dürfte Kalb nach all den Jahren nicht mehr wundern.
Keine Lust auf Trophäen
"Im Sport ist es immer so, dass nicht die lieben, braven Jungens geliebt werden, sondern die, die ein bisschen Grenzgänger sind und sich auf einem schmalen Grat bewegen. Das ist bei ihm auf jeden Fall gegeben, das fasziniert die Menschen", beschrieb Kalb. In dieser Saison machte O'Sullivan unter anderem auf sich aufmerksam, als er eine Heißluft-Fritteuse und einen Smoothie-Maker als Erfolgsrezept nannte und stolz verkündete, all seine Pokale zu verschenken. "Trophäen interessieren mich nicht wirklich", sagte der oft als Genie bezeichnete Profi.
Wo der wichtigste Snooker-Pokal der Welt künftig vergeben wird, scheint O'Sullivan auf der Jagd nach seinem achten WM-Titel schon mehr zu interessieren. Aber warum Saudi-Arabien oder China? "Die Hotels sind großartig. Und das Preisgeld wäre astronomisch", sagte O'Sullivan, der bei jenen Märkten offensichtlich nur Vorzüge erkennt. Bei der WM in diesem Jahr werden insgesamt rund 2,8 Millionen Euro ausgeschüttet. Der Sieger erhält rund 585.000 Euro (500.000 Pfund).