Bei Temperaturen um die 40 Grad zeigte die deutsche Mannschaft mit einem geordneten Spielaufbau zu Beginn nur über die rechte Seite Offensiv-Vorstöße. Auf der Gegenseite kamen die Rumänen vor allem über Standards von Ianis Hagi, Sohn des früheren Weltstars Gheorghe Hagi, vor das deutsche Tor.
Aufgrund der großen Hitze bat Schiedsrichter Orel Grinfeld die Teams nach einer guten Viertelstunde zur ersten Kühl- und Trinkpause. Und die tat den Deutschen richtig gut: Der Ball rollte gerade wieder wenige Minuten, da schnappte ihn sich Amiri, lief von der Mittellinie bis zur Strafraumgrenze und traf zum 1:0.
Die von Kuntz vor der deutschen Bank euphorisch bejubelte Führung hielt jedoch nicht lange. Timo Baumgartl foulte Hagi im Strafraum und nach Ansicht der Videobilder entschied der israelische Unparteiische Grinfeld zurecht auf Strafstoß - bereits der vierte gegen den deutschen Nachwuchs im vierten Spiel. Puscas trat an und überwand Keeper Alexander Nübel, der noch mit den Fingerspitzen am Ball war.
Der Ausgleich gab Rumänien sichtlich Auftrieb. Das Team von Coach Mirel Radoi erhöhte den Druck, spielte aggressiv und präsentierte sich angefeuert von zahlreichen frenetischen Fans giftig in den Zweikämpfen. Nach einem unnötigen deutschen Ballverlust im Mittelfeld schalteten die Rumänien schnell um, fanden Puscas im Zentrum und der 23-Jährige köpfte aus kurzer Distanz platziert ins Netz.
Und Puscas wirbelte weiter: In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs gelang ihm fast sein dritter Treffer, doch Nübel bewahrte Deutschland vor dem wohl vorzeitigen K.o. - mit einem Wahnsinns-Reflex.
Beim deutschen Ausgleich nach dem Seitenwechsel halfen die Rumänen kräftig mit: Hagi riss Dahoud im Sechzehner um und Waldschmidt verwandelte sicher zum 2:2. Der deutsche Nachwuchs spielte nun stärker und kam zu weiteren Chancen. Vor dem Tor fehlte Waldschmidt und Nmecha jedoch zunächst die nötige Präzision, ehe der Freiburger Waldschmidt und Amiri für die vielumjubelte Entscheidung sorgten.