Sieg gegen Mailand Sogar Trinchieri ist „wirklich happy“

Der Leitwolf ist zurück: Von allen Leistungsträgern beim FC Bayern wurde Vladimir Lucic zu Saisonbeginn am meisten vermisst. Beim Sieg gegen Mailand jubelte er über 20 Punkte. Foto: Imago Images/Philippe Ruiz

Der Fehlstart in die Saison ist bei den Basketballern des FC Bayern München schon fast vergessen. Gerade vor dem Gastspiel bei Medi Bayreuth befindet sich der Favorit auf die Deutsche Meisterschaft im Aufwind.

 
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Basketball - Kommt die Begegnung mit dem FC Bayern München für Medi Bayreuth vielleicht ein wenig zu spät? Noch vor einer Woche hätte man hoffen dürfen, den Favoriten auf die Deutsche Meisterschaft am kommenden Sonntag um 15 Uhr in der Oberfrankenhalle in einer Krise anzutreffen. Nach dem vierten Pflichtspielsieg der Münchner in Folge kann davon aber kaum noch die Rede sein, und die Gelegenheit zum Beweis für die Nachhaltigkeit des Aufwärtstrends bietet ihnen an diesem Donnerstag das Euroleague-Duell beim amtierenden Meister Alba Berlin (20 Uhr/Magentasport).

Schon der jüngste Paukenschlag des FC Bayern war nicht mehr zu überhören. Mit 83:77 (39:39) gegen Olimpia Mailand besiegte er am späten Dienstagabend genau jenes zuvor unbesiegte Team, an dem er im Frühjahr in den Playoffs der Euroleague gescheitert war. Entsprechend deutlich war danach die Kampfansage in Richtung Berlin. „Wir haben mit Alba noch eine Rechnung offen“, sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer in Anspielung auf die verlorene Finalserie in der vergangenen Saison. „Die wollen wir in diesem Jahr begleichen.“

Schon gegen Mailand erinnerte kaum noch etwas an den kniffligen Saisonstart des hochambitionierten Pokalsiegers. Vor zwei Wochen hatte Trainer Andrea Trinchieri noch die Frage nach der Mentalität seines Teams gestellt, aber nun hat sich auch bei ihm die Stimmung gewandelt, „Wir haben als Team gespielt, und ich bin wirklich happy“, sagte der Italiener, der zu Saisonbeginn nach einem Corona-Ausbruch nur ein Rumpfteam zur Verfügung hatte. Inzwischen sind Leistungsträger wie Vladimir Lucic wieder dabei und erhöhen spürbar die Qualität. Lucic zeichnete sich gegen Mailand mit 20 Punkten als Topscorer aus, gefolgt von den US-Guards Darrun Hilliard (17) und Corey Walden (16). Letzterer leistete einen entscheidenden Beitrag mit acht Punkten innerhalb eines 10:0-Laufs zum 76:67 (36.).

Bei Punktgleichheit in der Euroleague (je 2:4 Siege) wäre nun ein Sieg des Vizemeisters beim Meister schon keine Überraschung mehr. Schließlich scheint Alba Berlin noch weiter davon entfernt zu sein, die Probleme des Saisonstarts hinter sich zu lassen. Nach der herben Enttäuschung in der Bundesliga mit der 59:65-Heimniederlage gegen die BG Göttingen und dem daraus resultierenden elften Tabellenplatz (4:6 Punkte) reichte eine Leistungssteigerung in der Euroleague nicht, um bei Olympiakos Piräus nach ständigem Rückstand eine Niederlage mit 83:87 (42:52) zu verhindern. Neben Topscorer Oscar da Silva (17 Punkte), überzeugte Luke Sikma, der einem Triple-Double nahe kam (neun Punkte, zehn Rebounds, acht Assists). „Wir müssen besser ins Spiel starten“, sagte Alba-Trainer Israel Gonzalez: „Aber wir haben das gesamte Spiel über gekämpft, und das ist etwas Positives.“ Ob das reicht gegen die Bayern?. sid/es

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