Angst vor 5000 Euro Strafe
Weil es unwirtschaftlich sei, die Gastwirtschaft im Normalbetrieb nach den 2G-Regeln zu öffnen, bewirtet die „Steinhaus“-Chefin aktuell nur Gruppen mit Anmeldung. Denn Beate Wolf hat Angst davor, dass ihr ein Fehler bei der Kontrolle unterläuft und sie dann mit 5000 Euro Strafe rechnen muss. „Das kann ich mir nicht leisten.“
2G-Regel im Freien „nicht nachvollziehbar“
Werde die 2G-Regel für den Außenbereich bis zum Frühjahr nicht aufgehoben, weiß sie nicht, wie es weitergehen soll. Die Abstände zwischen ihren Tischen innen und außen seien reichlich. Deshalb kann die Waldgaststätten-Wirtin die aktuelle 2G-Regelung, vor allem im Freien, nicht nachvollziehen.
Braten nur noch im Kochbeutel
Als Einkommensalternative verkauft sie samstags neben ihrem beliebten Bio-Roggenbrot selbstgemachte Braten mit Fleisch ihrer eigenen Weiderinder und ihres Damwilds portioniert und tiefgefroren im Kochbeutel. Kann das den Gaststättenbetrieb ersetzen? Natürlich nicht, bedauert die 52-Jährige. „Es tröpfelt so.“ Doch den Kopf in den Sand zu stecken, verbietet sich angesichts der Liebe zu ihrem Elternhaus. Also kämpft die Thiersheimerin weiter, das 100. Jubiläum fest im Blick.
Alle lieben Mutters Internats-Rezept
Nun soll erst einmal Weihnachtsfrieden im „Steinhaus“-Gelände einkehren. Dank der Rezepte ihrer Großmutter ist die Wurst nach dem Reinheitsgebot längst fertig – phosphatfrei, versteht sich, wie schon bei Wolfs Mutter und ihrem Onkel. In der Gaststätten-Küche ist Platz zum Plätzchen-Backen. Natürlich ebenfalls nach einem Familien-Rezept: Die Vanillehörnchen á la Oma Rosi sind ein Muss, wenn Beate und Thomas Wolf mit ihrer 23-jährigen Tochter Elisabeth und ihrem 24-jährigen Sohn Johannes unter dem Christbaum sitzen. Das Rezept stamme aus der Waldsassener Internatszeit ihrer Mutter, die jedes Jahr mit viel Liebe gebacken hat, erzählt Beate Wolf.
Form-Perfektionismus? Abgelegt.
„Die Vanillehörnchen sind mit Abstand die beliebtesten Plätzchen in der Familie und für mich eine persönliche Herausforderung in puncto gleichmäßiges Aussehen. Diesen Perfektionismus habe ich inzwischen abgelegt. Jetzt forme ich nach der Devise: Nicht das Aussehen, sondern der Genuss ist die Hauptsache.“
Vanillehörnchen
Zutaten: 200 Gramm Dinkelmehl alternativ zu Weizenmehl
70 Gramm gemahlene Mandeln mit Schale
140 Gramm Butter
70 Gramm Zucker
Zum Bestäuben:
Vanille- mit Puderzucker gemischt
Zubereitung:
Zutaten miteinander vermengen.
Teig kaltstellen.
Hörnchen formen und nochmals kaltstellen.
Bei rund 180 bis 200 Grad backen. Nach dem Backen sofort mit der Puderzucker- und Vanillemischung bestäuben.
Adventskalender mal anders: In der neuen Frankenpost-Serie erklärt täglich ein Backprofi aus dem Kreis Wunsiedel, warum er eine Plätzchensorte sagenhaft gut findet und wie sich diese Leckerei am einfachsten zubereiten lässt.