Senta Speichersdorf Großer Andrang bei der Tagespflege

Die Tagespflege Senta veranstaltete einen Tag der offenen Tür. Viele Gäste besuchten die Einrichtung und erhielten so einen Einblick in die Arbeit der Betreuer.

 
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Neben einigen Attraktionen und Vorführungen, die die Senta-Betreuer mit den zu Pflegenden einstudiert hatten, konnten Interessierte an einer Rikscha-Fahrt teilnehmen. Die Rikscha brachte die Alzheimergesellschaft aus Bayreuth vorbei und stellte auch einen Fahrer. Für alle Senioren und andere Besucher war das eine attraktive Möglichkeit, Plätze und Orte in und um Speichersdorf neu zu entdecken, die sie vielleicht seit langer Zeit aufgrund ihrer Einschränkungen nicht mehr gesehen hatten.

Zwar sollte der Tag der offenen Tür erst gegen 13 Uhr losgehen, doch das Interesse schien so groß zu sein, dass bereits am frühen Vormittag viele Besucher der Tagespflege Senta einen Besuch abstatteten und sich in den Räumen umschauten. Natürlich begrüßte auch zu dieser Zeit das Personal herzlichst die Besucher, beantwortete Fragen oder zeigte die Einrichtung. Inmitten der Veranstaltung gab es immer wieder Vorführungen der Tagespflege-Bewohner.

So bildeten sie zum Beispiel einen Sitzkreis und präsentierten eine einstudierte Choreografie zu dem Lied „Liebe kleine Schaffnerin“. Während die Füße gehoben und in die Hände geklatscht wurde, schunkelten die Besucher feierlich mit. „Wir sind alle ganz aufgeregt, gell?“, rief die Betreuungskraft Petra Schlicht ihrer Gute-Laune-Truppe zu. Für so viel Einsatz war der Applaus der Tagespflege-Besucher gewiss, woraufhin es auch eine Zugabe gab.

Die Betreuer hatten sich einiges einfallen lassen, um den Besuchern zu zeigen, wie ein Tag im Senta verlaufen kann, welche Aktivitäten es vor Ort gibt und wie man alle bei Laune hält. „Wir haben auch noch Fußball im Kreis – quasi Sitz-Fußball, Gedächtnisübungen und Wurfübungen. Das bringt Abwechslung in den Alltag und ist gut für die Motorik“, erklärte Schlicht. „Es kommt nie Langeweile auf. Es gibt viele, die nur einen Tag zu uns kamen und dann aufstocken, weil sie es so toll bei uns finden. Wir haben ja auch Thementage, wie Weißwurst-Frühschoppen oder Oktoberfest mit ein bisschen Musik.“ Dinge, die die Tagespflege-Gäste eben aus ihrer Vergangenheit kennen und leider in der Form nicht mehr richtig erleben können.

Der große Höhepunkt des Tages war wohl die Fahrt in der eigens organisierten Rikscha. Jede Fahrt dauerte grob 45 Minuten. „Ich nehme auch Wünsche entgehen, falls es Orte gibt, die die Mitfahrer unbedingt mal wieder sehen möchten“, erklärte der Rikscha-Fahrer Stefan Keßler, der den ganzen Tag bei bestem Wetter fleißig unterwegs war. „Auf jeden Fall fahren wir über die Eisenbahnbrücke zum Flugplatz, da ist heute ein Rennen. Auf dem Flugfeld fahren alte NSU Spiders oder Opel Mantas.“ Die kenne man eben noch, wenn man älter sei. Die Rikscha sei ein Instrument der Kommunikation. Wenn man an Menschen vorbeikäme, sei ein jeder freundlich und winke den Passagieren zu. „Die schauen dann nicht weg. Anders wäre es, wenn diejenigen im Rollstuhl vorbeifahren würden“, ist sich Keßler sicher. Und weiter: „Das einzige Manko: Wir wollen uns immer wieder an dem Rennen dort beteiligen, aber wir dürfen einfach nicht“, witzelte er und versprach, dass er es den gesamten Tag aber weiter probieren würde. Dann musste er auch schon wieder weiter. Das Interesse an einer Fahrt war groß und schon warteten die nächsten Senioren darauf, um sich durch Speichersdorf kutschieren zu lassen.

Der Tag der offenen Tür sei wichtig, weil viele sich unter der Woche nicht zur Tagespflege trauten, um sich die Räumlichkeiten mal anzuschauen, verrät die Pflegedienstleitung Maria Reiß im Kurier-Gespräch. „Wir haben heute schon wieder zwei Neue, die heute vorbeigeschaut haben, es toll fanden und für kommende Woche Zeit bei uns gebucht haben.“ Das freue alle, da es einen stetigen Wechsel gebe – manchmal müssten die zu Betreuenden ins Heim oder würden sterben. So gebe es immer mal wieder Platz in der Tagespflege.

Schulkinder sind gleich nebenan

Der große Vorteil sei die Verortung. Denn die Räume befinden sich in den ehemaligen Klassenzimmern der anliegenden Schule. Die Schulkinder, die im anderen Teil des Gebäudes noch zur Schule gehen, spielen direkt vor den Fenstern der Tagespflege, was die Bewohner erfreut. So fand auch schon eine Kooperation mit der Schule statt, damit die jungen Schüler mit den älteren Senioren Zeit verbringen und beide Seiten voneinander lernen. „Zum Beispiel haben alle mal miteinander gekocht und als es zu einer Prüfung kam, durften wir rüber und das Prüfungsessen probieren. Vor einer Woche war auch ein Schulfest und wir waren alle eingeladen. Das ist ein schönes Miteinander“, sagt Reiß sichtlich überzeugt.

Den gesamten Samstag über war so einiges in der Tagespflege Senta los. Es wird wohl auch nicht der letzte Tag der offenen Tür gewesen sein. Das Interesse an der Einrichtung war groß und die zu pflegenden Gäste freuen sich immer über Besucher und Unterhaltung.

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