Seniorenheime Auch an Ostern gibt es keine Lockerungen

Kleinere Ausflüge in die Umgebung sind über Ostern ebenso möglich wie ein Besuch zu Hause. Termine müssen aber vorher telefonisch mit den Seniorenheimen verabredet werden Foto: dpa/ Matthias Hiekel

Wer nicht spätestens am Donnerstag einen Besuchstermin im Seniorenheim ausmacht, wird über Ostern seine Angehörigen nicht besuchen können. Aus personellen Gründen bleiben die Telefone und Teststationen unbesetzt.

 
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Bayreuth - Wer seine Angehörigen an den Osterfeiertagen in den Seniorenheimen besuchen will, aber noch keinen Termin ausgemacht hat, muss sich mit der Anmeldung sputen und noch heute zum Hörer greifen. Aus zwei Gründen: zum einen ist die Anzahl der Termine an allen Tagen beschränkt; zum anderen sind an den Feiertagen die Telefone nicht besetzt und eine Anmeldung damit nicht möglich.

Alle wissen Bescheid

Glühen werden die Telefondrähte am Donnerstag aber trotzdem nicht, ist Elmar Gehringer überzeugt. „Unsere Bewohner und ihre Angehörigen wissen Bescheid und haben die Termine schon länger ausgemacht“, sagt der Einrichtungsleiter des Mühlhofer Stifts. Und was sie auch wissen: Es gibt über die Osterfeiertage keine Ausnahmeregelungen. „Wir müssen uns auch an diesen Feiertagen nach dem Infektionsschutzgesetz richten“, sagt Gehringer. „Und das macht keinen Unterschied zwischen Sonn- und Feiertagen und Werktagen.“

Klare Besuchsregeln

Was für das Mühlhofer Stift und alle anderen Senioreneinrichtungen bedeutet: klare Besuchsregeln, die eingehalten werden müssen. Dazu gehört die telefonische Anmeldung eines Besuchstermins und der Beleg eines negativen Corona-Tests. Man kann sich allerdings auch vor Ort schnelltesten lassen.

An Ostern, sagt Gehringer, ist das Testangebot jedoch eingeschränkt. An Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag wird nicht getestet. An diesen Tagen kann man sich übrigens auch nicht telefonisch anmelden. Auch die normalen Besuchszeiten gelten an Ostern: 14 bis 17.30 Uhr. „Wir müssen, ob Werk- oder Feiertag, die Besuchermenge kanalisieren“, begründet der Heimleiter die knappe Besuchszeit, die übrigens für alle eine Stunde beträgt.

Wer den Ausflug der Begegnung im Zimmer vorsieht, kann seinen Angehörigen auch abholen. „Wir fragen nicht nach, wohin der Ausflug führt. Wir fragen auch nicht nach. Aber wir hoffen schon, dass nicht ein Treffen mit der Großfamilie geplant ist“, sagt Gehringer. „Schließlich sind wir dank einer hohen Impfquote von 80 Prozent Corona-frei und wollen das auch bleiben.“ Deshalb werden Bewohner, die nach längerem Aufenthalt zurückkommen, nach zwei Tagen getestet. Denn, sagt der Heimleiter: „Die Gefahr ist und bleibt groß, dass sich jemand angesteckt hat.“

Keine Lockerungen

Auch im Caritas Alten- und Pflegeheim St. Martin wird es keine Lockerungen bei den Besuchszeiten und -modalitäten geben, sagt Einrichtungsleiterin Tanja Blahuschek. Die vorher telefonisch verabredete Besuchszeit beträgt eine Stunde. Um Grüppchenbildung zu vermeiden, dürfen Angehörige nur in ihren Zimmern besucht werden.

Auch in St. Martin gilt: Ohne negativen Test kein Zugang. Natürlich sei es auch möglich, Angehörige über Ostern nach Hause zu holen. „Aber auch wenn es hart klingt: Wir sehen das nicht gerne, weil wir Angst haben, dass die Mutante ins Haus getragen wird. Und wem hat man dann damit einen Gefallen getan“, fragt Tanja Blahuschek.

Bei Rückkehr: Test

Richard Knorrs Auskunft zu den österlichen Besuchszeiten klingt ein bisschen großzügiger. Wenn es machbar sei, könne die einstündige Besuchszeit auch verlängert werden. Aber generell seien Lockerungen problematisch. „Wir wollen niemanden piesacken. Aber die Infektionsgefahr und die Infektionsschutzverordnung geben uns nun mal bestimmte Richtlinien vor“, sagt der stellvertretende Geschäftsführer des Kreisverbandes Bayreuth der Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und Leiter des Seniorenheimes BRK-Ruhesitz.

Schließlich seien nicht alle Insassen und nicht alle Mitarbeiter geimpft. „Bisher sind wir, ohne Tode beklagen zu müssen, durch diese Pandemie gekommen und das soll auch so bleiben.“ Möglich sei auch, seine Angehörigen über Ostern zu Hause zu betreuen. Einzige Bedingung ist ein Test bei der Rückkehr.

Einsam muss niemand bleiben

Auch wer an Ostern keinen Besuch erhalte – einsam muss niemand Ostern feiern. Es gebe ein breites Angebot auf der Ebene der Wohneinheiten, sagt Knorr. In der Kapelle des Caritas-Altenheims werden für die einzelnen Wohnbereiche Gottesdienste gehalten, die in den Speisesälen und den Zimmern über den hauseigenen TV-Kanal verfolgt werden können. Auf Wohnbereichsebene finden kleine Veranstaltungen statt. Im Mühlhofer-Stift werden sogar Präsenzgottesdienste für alle Bewohner und Mitarbeiter gehalten. Einsam müsse und werde an Ostern niemand bleiben, beteuern die Heimleiter.

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