Sarif verbreitete am Samstag auf Twitter ein Foto, auf dem er gemeinsam mit Soleimani an Bord eines Flugzeugs zu sehen ist. Sie trafen am Samstagabend in Teheran ein. "Wir freuen uns sehr, dass unser wertvoller Professor Soleimani wieder zuhause ist", sagte Sarif nach der Ankunft. Laut Sarif wurde Soleimani von den Amerikanern 14 Monate lang als "Geisel" festgehalten, hauptsächlich weil sie gegen wissenschaftlichen Fortschritt im Iran seien. Außerdem wollten die Amerikaner, dass Soleimani in den USA bleibe und nicht mehr in den Iran zurückkehre. "Aber als Patriot hat der Professor dieses Angebot abgelehnt", sagtre Sarif nach Angaben der Nachrichtenagentur IRNA.
Ein ranghoher US-Regierungsbeamter erklärte am Samstagvormittag (Ortszeit), Wang befinde sich derzeit auf einem Zwischenstopp in Deutschland, wo er medizinisch untersucht werde. Wang scheine in guter gesundheitlicher und auch mentaler Verfassung zu sein. Er werde bald in den USA zurück erwartet.
"Er war kein Spion", sagte der Regierungsbeamte weiter. Der Iran habe Wang zu Unrecht inhaftiert. Die US-Regierung hoffe, dass seine Freilassung ein Zeichen dafür sei, dass der Iran umdenke und auch bereit sei, andere Inhaftierte freizugeben. Man arbeite unermüdlich daran, auch andere Amerikaner nach Hause zu holen. "Wir haben sie nicht vergessen."
Der amerikanische Regierungsvertreter betonte, es sei keinerlei Geld geflossen, auch habe die US-Regierung keine Sanktionen gegen den Iran gemildert oder andere Zugeständnisse gemacht. Man sei strikt gegen Gegenleistungen solcher Art, um nicht die "Geiselnahme" weiterer Amerikaner zu befördern. Auf die Frage nach Soleimani räumte er ein, die USA hätten die Vorwürfe gegen den Iraner fallen gelassen. Soleimani hätte demnach in wenigen Tagen in den USA vor Gericht erscheinen sollen.
Pompeo sagte mit Blick auf Wang: "Ein weiterer Amerikaner kommt nach Hause." Er betonte, die Vereinigten Staaten würden nicht ruhen, bis alle im Iran und anderswo auf der Welt unrechtmäßig inhaftierten Amerikaner wieder mit ihren Familien vereint seien. Er rief Teheran auf, auch andere gefangen gehaltene US-Bürger freizulassen. Im Iran sind mindestens vier weitere Amerikaner inhaftiert. Drei von ihnen haben auch die iranische Staatsbürgerschaft.
Trump erklärte, die Freilassung gefangen gehaltener Amerikaner gehöre zu den Prioritäten der US-Regierung. In einem Tweet dankte Trump dem Iran für eine "sehr faire Verhandlung" und schob nach: "Seht ihr, wir können einen Deal machen."
Die beiden Staaten sind seit langem in einen schweren politischen Konflikt verwickelt. Die USA setzen den Iran mit massiven Wirtschaftssanktionen unter Druck, um das Land zu einem Kurswechsel mit Blick auf sein Atomprogramm zu zwingen - was Teheran jedoch ablehnt. Die Amerikaner beschuldigen die Iraner auch, terroristische Machenschaften im Nahen Osten zu fördern und voranzutreiben. In den vergangenen Monaten stand der Konflikt zwischen beiden Ländern mehrfach kurz vor einer militärischen Eskalation.