Schüsse im Parlament und in Einkaufszentrum abgefeuert

 Foto: red

Im kanadischen Parlament sind am Mittwoch laut Augenzeugen mehr als 20 Schüsse abgefeuert worden, nachdem ein bewaffneter Mann auf das Gelände vordrang. Auch in einem Einkaufszentrum wurde geschossen. Zuvor war nahe dem Parlamentsgebäude in Ottawa bei einem Kriegsdenkmal ein Wachsoldat durch Schüsse schwer verletzt worden.

 
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Ein Regierungsvertreter sagte, Premierminister Stephen Harper sei in Sicherheit gebracht worden, das Parlament sowie der Regierungssitz seien von der Polizei abgeriegelt.

"Ein Mann ist rennend ins Parlament eingedrungen. Er wurde von mit Gewehren bewaffneten Polizisten verfolgt, die allen zuriefen, in Deckung zu gehen", sagte der Augenzeuge Marc-André Viau der Nachrichtenagentur AFP.

Der Angestellte des Parlaments sagte, er habe bis zu 20 Schüsse aus einer automatischen Waffe gehört. Ein Kameramann vor Ort sprach sogar von rund 50 Schüssen. Örtliche Medien berichteten über zwei Männer mit Jagdwaffen, doch bestätigte die Polizei dies nicht.

Der Soldat, der vor dem Parlament am Denkmal für die Kriegsgefallenen Wache stand, wurde durch Schüsse schwer verletzt. Ein AFP-Journalist sah, wie Rettungsärzte eine Herzmassage vornahmen.

Harpers Sprecher Jason MacDonald teilte auf Twitter mit, der Premier sei aus dem Parlamentsviertel in Sicherheit gebracht worden. Gepanzerte Fahrzeuge und schwer bewaffnete Polizisten gingen vor dem Parlament in Stellung und riegelten die Zufahrtswege ab.

Auch in einem Einkaufszentrum in der Innenstadt nahe dem Parlamentsgebäude seien Schüsse gefallen, berichteten kanadische Medien unter Berufung auf Polizeiangaben. Das Einkaufszentrum sei evakuiert worden, teilten die Betreiber per Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Erst am Montag hatte ein polizeibekannter Islamist auf einem Supermarktparkplatz bei Montréal zwei Soldaten mit dem Auto überfahren und einen von ihnen getötet. Der 25-jährige Angreifer hatte sich anschließend bei einer Verfolgungsjagd mit seinem Auto überschlagen und war anschließend mit einem Messer auf die Polizei losgegangen. Diese hatte ihn daraufhin erschossen. Die Regierung hob anschließend die Terrorwarnstufe von Niedrig auf Mittel an.

dpa

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