Schock beim Schwimmen Hofer Lehrerinnen retten sieben Kinder

Von Alina Juravel
Foto: red Quelle: Unbekannt

HOF. Schock im Schwimmbad Rosenbühl in Hof: Während Nichtschwimmer im Wasser sind, senkt ein Mitarbeiter den Hubboden zu früh in die Tiefe. Zwei Lehrerinnen springen ins Wasser und retten die Kinder.  

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Horror-Szenario für alle Nichtschwimmer: Plötzlich verliert man den Boden unter den Füßen und kann sich nicht mehr über Wasser halten. Man sinkt unter die Wasseroberfläche und wird sofort von Panik ergriffen.

Diesen Schrecken mussten acht- und neunjährige Kinder aus Hof erleben. Die Drittklässler der Neustädter Grundschule Hof hatten am Montagvormittag Unterricht im Schwimmbad Rosenbühl, als ihnen der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Von selbst über Wasser halten konnten sich die Schüler nicht mehr.  „Als zwei Lehrerinnen dies bemerkten, sprangen sie sofort ins Wasser und retteten die Kinder“, berichtet der Hofer Schulamtsdirektor Stefan Stadelmann. Doch wie konnte so etwas passieren? 

Es ist Montagvormittag, als sieben Drittklässler der  Neustädter Grundschule ins Wasser gehen. Alle Kinder sind Nichtschwimmer. Sie sollen im Schwimmbad am Rosenbühl das Schwimmen lernen. Das Schwimmbad am Hofer Schulzentrum wird von Schulen und Vereinen genutzt. Das Bad gehört der Stadt Hof. Wie Rainer Krauß, Pressesprecher der Stadt Hof, berichtet, passierte der Vorfall am Ende der Schwimmstunde der Drittklässler. 

Demnach sollen ältere Schüler bereits auf ihren Unterricht im Anschluss gewartet haben. „Die Lehrkraft von den älteren Schülern hat beim Hausmeister darum gebeten, dass der Hubboden gesenkt wird, damit das Becken für die kommende Stunde tiefer wird“, erläutert Krauß. Dabei ist einem Ersatz-Hausmeister ein Fehler unterlaufen, der nicht passieren darf:  Er senkte den Hubboden von 90 Zentimeter auf 1,80 Meter ab, als noch Kinder, die nicht schwimmen konnten, im Wasser waren. So bald die Mechanik in Gang gesetzt wird, könne der Boden nicht mehr angehalten werden. 

Als die Lehrerinnen merken, dass die Kinder plötzlich nicht mehr im Becken stehen können und sich durch Springen über Wasser zu halten versuchen, reagieren sie blitzschnell. Beide Lehrerinnen springen ins Wasser und verhindern womöglich ein Badeunglück. „Es ist ihrem schnellen Eingreifen  zu verdanken, dass es zu keiner Gefahrensituation kam und alle Schüler rasch aus dem Wasser geholt wurden“, sagt Rainer Krauß. 

Wie Schulamtsleiter Stefan Stadelmann berichtet, sind beide Lehrerinnen, die den Schwimmunterricht betreut haben,  ausgebildete Rettungsschwimmer. Ein Bademeister sei während des Schwimmunterrichts  nicht vor Ort gewesen.

Stadelmann erzählt weiter, dass einige Kinder nach dem Vorfall schockiert gewesen seien. Die Schulleiterin Regina Ebneth hat in einem Elternbrief die Eltern der Drittklässler über das Geschehen informiert und dazu aufgerufen, die Kinder weiterhin am Schwimmunterricht teilnehmen zu lassen. Zusätzlich hat die Schule ein Krisenteam aus Schulpsychologen eingerichtet, das die betroffenen Schüler betreut und mit ihnen über ihre Erlebnisse spricht. 

Sowohl Stefan Stadelmann als auch Rainer Krauß bedauern den Vorfall. „Wir haben dies zum Anlass genommen, noch einmal alle betreffenden Kräfte darauf hinzuweisen, dass der Boden nur dann abgesenkt werden darf, wenn alle Personen das Wasser verlassen haben“, sagt Krauß. 

Bilder