Schoberth legt Benefizalbum neu auf

Von Jonas Kühn
Jochen Schoberth. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Safer Sex and Rock’n‘Roll:  Mit  „AIDS Aid“ wird ein Stück Bayreuther Musikgeschichte nach einem Vierteljahrhundert neu aufgelegt. Auch die Einnahmen der Neu-Auflage sollten dem Kampf gegen Aids zugutekommen. Ausgelöst hat den erneuten Anlauf offenbar der Kurier.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Vor einem Vierteljahrhundert hatte Jochen Schoberth die Idee, musikalisch auf die Krankheit aufmerksam zu machen. Aids galt damals als Krankheit von Drogenjunkies und Homosexuellen.  „Ich war 23 Jahre alt, als sich eine Bekannte bei ihrem ersten Freund angesteckt hat. Da wurde mir klar, dass Aids jeden treffen kann.“

Schoberths Band „Artwork“, „Feelsaitig“ und „Embryo“ haben insgesamt 16 Songs für die CD beigesteuert. Vergangenen Herbst hatte der Kurier in seiner Rubrik „Vor 25 Jahren“ über die damaligen Studioaufnahmen und das Benefiz-Konzert zur LP berichtet. „Sandy hat den Artikel gelesen und mich darauf angesprochen“, sagt Schoberth. Daraufhin sei die Neuauflage beschlossene Sache gewesen. Mit der Neuauflage soll auch die Bayreuther Aids-Benefizgala unterstützt werden.

Musik als Denkanstoß

Die Platte solle dazu anregen, dass man wieder mehr über Safer Sex nachdenkt. „Selbst wenn man die Symptome von AIDS mittlerweile ganz gut behandeln kann, ist es nach wie vor eine unheilbare Krankheit“, sagt Schobert.  „Wenn ich höre, dass Jugendliche auf Partys mit neuen Bekanntschaften ungeschützt Sex haben, muss ich etwas unternehmen.“ Auch Sandy Wolfrum, Sänger und Gitarrist von Feelsaitig, liegt das Projekt am Herzen. „Wir müssen die AIDS-Gala unterstützen. Ich hatte zuletzt Bedenken, dass die Gala in eine etwas zu lockere Schickimicki-Veranstaltung abdriftet“, sagt er. „Wir wollten das wieder entstauben.“ Außerdem sei das Thema AIDS ihm an sich wichtig: „In Künstler-Kreisen ist das immer noch ein großes Thema. Das Musikerleben birgt eben Gefahren“.

Weltmusik, Folk und Rock

Die Neuauflage bietet neben allen alten Songs auch einige neue Bonus-Tracks. Feelsaitig hat die neuen Songs „Feelsaitig 3000“, „Dummheiten“ und „We‘re taking goods away“ beigesteuert, Artwork hat mit „Another Candle“ und „Fading Sounds of Bells“ noch einmal zwei Songs draufgepackt. „Die Band Embryo gibt es zwar nicht mehr. Ihr fünfzehnminütiger Song ist aber nach wie vor auf dem Album“, sagt Schobert. Die Songs bewegen sich zwischen den Genres Weltmusik, Folk und Rock.

Die CD werde sowohl im Handel als auch digital bei iTunes, Amazon und Spotify erhältlich sein. „Überall wo man Paul McCartney findet, findet man auch uns“, scherzt Wolfrum. Im Handel soll sie zwischen 10 und 12 Euro kosten, direkt über die Bands kann man sie für 10 Euro kaufen. Wolfrum appelliert an die Interessenten: „Bitte kauft die CD und kopiert sie nicht schwarz. Das Geld fließt zu hundert Prozent einem guten Zweck zu.“

Bilder