Hahn macht auf der Hauptversammlung eine Vereinbarung vom November 2015 öffentlich, wonach Burgener dem Verkauf des Filmgeschäfts bereits zugestimmt hatte. Hahn wirft Burgener und Freunden nun Selbstbedienung in Millionenhöhe vor: «Sie zahlen sich unanständig hohe Gehälter, schanzen sich teure Darlehen auf unser aller Kosten zu und fahren die größten Dienstwagen, die sie sich vorstellen können.» Burgener weist das zurück.
Doch Aufsichtsratschef Hahn legt auch einen Vorschlag vor, wie der Streit gelöst werden könnte: Einer soll die Anteile des anderen übernehmen. Wer den höchsten Preis zahlt, soll den Zuschlag bekommen. «Ich nehme diesen Ball gerne auf», antwortet Burgener.
Scharfe Kritik am Aufsichtsratschef
Einige, aber keineswegs alle der Gegner des Hahn-Lagers zählen zur von Vorständen deutschlandweit gefürchteten Spezies der «räuberischen Aktionäre». Manche stellen Anträge zur Abberufung des Versammlungsleiters und der Abwahl mehrerer Aufsichtsräte, die samt und sonders abgelehnt werden.
Scharfe Kritik an Aufsichtsratschef Hahn kommt aber auch von anderen unzufriedenen Kleinaktionären. Mehrere vermuten, dass Hahn und Verbündete die Hauptversammlung manipulieren wollen - sei es durch fehlende Unterlagen oder den Ausschluss von Stimmrechten missliebiger Anteilseigner. «Diese Art von Spielereien ist eine Unverschämtheit gegen viele Aktionäre», sagt der Münchner Anwalt Franz Wagner.
Aufsichtsratschef Hahn und Kogel aber machen deutlich, dass sie ihren Plan auf jeden Fall durchziehen wollen. Sämtliche Anträge der Kritiker werden abgelehnt. Wegen der Streiterein war die Tagesordnung auf zwei Tage angesetzt.
dpa