Bei diversen Vorausscheidungen hatte sich Sabrina Bär eigentlich nur für die Disziplin KK 3x20 Schuss qualifiziert, für die Disziplin KK 60 Schuss liegend war sie nur als Ersatzfrau mitgefahren. Am Wettkampftag bekam sie jedoch 45 Minuten vor Beginn des Liegendwettkampfes wurde sie durch Bundestrainerin Claudia Kulla über den krankheitsbedingten Ausfall ihrer Teamkollegin Melanie Kunz informiert. Für den Wettkampf musste sie somit kurzfristig nachnominiert werden.Unbeeindruckt von dieser Situation lieferte sie einen hervorragenden Wettkampf ab. Hinter der späteren Siegerin Yanina Stancheva aus Bulgarien (595 Ringe) und ihrer zweitplatzierten Teamkollegin Nicole Stenzenberger (592) holte sich sich als Dritte (591) die erste Einzelmedaille ihrer schießsportlichen Karriere bei einer Europameisterschaft sichern. Mit dem Team des deutschen Schützenbundes erzielte sie zusammen mit Stenzenberger und Yvonne Jäckel (580) bei einem Gesamtergebnis von 1763 Ringen hinter Schweden (1765) und Großbritannien (1765) ebenfalls Bronze.Am letzten Wettkampftag setzte Sabrina ein weiteres Highlight dieser EM. In der Besetzung Melanie Kunz (578 Ringe), Yvonne Jäckel (576 Ringe) und Sabrina Bär (570 Ringe) errang das deutsche Team in einem Gesamtteilnehmerfeld von 17 Mannschaften mit einem Gesamtergebnis von 1724 Ringen vor den Teams aus Russland (1712 Ringe) und Norwegen (1709 Ringe) überlegen die Goldmedaille in der Disziplin 3x20 Schuss.Was die Einzelwertung betrifft, kam Sabrina Bär in einem mit 60 Teilnehmern aus 24 Nationen besetzten Starterfeld auf einen für sie zufrieden stellenden 22. Platz. „Die Leistungsdichte der Teilnehmerinnen lag halt sehr eng zusammen, mit etwas mehr Glück hätte man locker drei bis vier Ringe mehr erzielen können und so das Finale der besten acht erreicht“, lautete das lockere Fazit der jungen Bayreutherin. Ihre beiden Mannschaftskolleginnen Melanie Kunz und Yvonne Yäckel hatten etwas mehr Fortune und sicherten sich nach einem spannenden Finale die Plätze zwei und vier. Neue Europameisterin wurde die Finnin Tiia Tormala (583). Die Russin Anastasiya Kudelko erreichte mit 578 Ringen den dritten Platz.