Im Wiesenttal Banken weg, Automat her

Paul Pöhlmann

Sparkasse und Volksbank schließen Filialen im Wiesenttal: Ersatz ist geplant.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

In Muggendorfs SB-Filiale geht bald Geld abheben. Bürgermeister Marco Trautner (Mitte) sowie Joachim Hausner (rechts) und Ewald Maier haben es getestet. Foto: Paul Pöhlmann

Die Schließung von Bank-und Sparkassenfilialen hat den Markt Wiesenttal erreicht. Die beiden Schalter der Volksbank und der Sparkasse in Muggendorf machen zu. Die Entwicklung ließ sich erahnen, denn die Filialen waren in der vergangenen Zeit unter der Woche nur noch neuneinhalb beziehungsweise sechs Stunden besetzt.

Nach der Werbung weiterlesen

Wiesenttals Bürgermeister Marco Trautner bedauerte diesen Rückzug zum 1. März. Ihm wurde jedoch zugesichert, dass die beiden Geldinstitute ihre Kunden sprichwörtlich „nicht im Regen stehen lassen“. Geplant sei eine Kooperationsfiliale in dem verbleibenden Bankgebäude am Muggendorfer Wiesentweg.

Die Bankenlandschaft hat im Luftkurort eine lange Tradition. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Raiffeisenbank Muggendorf im Hotel „Goldner Stern“ untergebracht. Danach zog die Geschäftsstelle in das Gasthaus zu Karl-Hans Seybert am Oberen Markt, um. Unter Geschäftsführer Christoph Kobmann wurde in den 1970er Jahren das heutige Bankgebäude am Wiesentweg errichtet. Die Sparkasse besaß eine Geschäftsstelle bei Hans Brendel (Sparkassen-Brendl) im „äußeren Dorf“. Nach der Anmietung von Räumlichkeiten im Sauter-Haus am Marktplatz kaufte das Geldinstitut das jetzige Gebäude am Oberen Markt.

Vorstandsvorsitzender Joachim Hausner von der VR Bank Bamberg-Forchheim und sein Kollege Ewald Maier von der Sparkasse Forchheim informierten Bürgermeister Marco Trautner jüngst über die künftigen Pläne.

Kartenzahlungen immer beliebter

Digitale Kommunikationswege im Zahlungsverkehr, Online-Banking oder Banking-App hätten das Bankgeschäft nachhaltig geprägt. Zudem würden Kartenzahlungen immer beliebter, meinten die beiden Chefs. Das stark veränderte Nutzungsverhalten vieler Bankkunden führe dazu, dass für das alltägliche Bankgeschäft Filialen immer weniger gebraucht werden. Das führe zu den Schließungen.

Die beiden Geldinstitute tragen jedoch Verantwortung für ihre Kunden, erklärten Hausner und Maier. Die VR-Bank Bamberg-Forchheim und die Sparkasse Forchheim betreiben künftig gemeinsam eine Kooperationsfiliale.

Ab dem 1. März ist in dieser SB-Filiale in Muggendorf am Wiesentweg eine kostenlose Geldabhebung für die Kunden beider Kreditinstitute rund um die Uhr möglich. Für Serviceanliegen stehen neben dem Online-Banking in beiden Häusern die Kundenservicecenter telefonisch zur Verfügung. Die nach wie vor persönliche Beratung bieten beide Banken in ihren nächstgelegenen Filialen Ebermannstadt oder Gößweinstein an.

Kunden können aber auch individuelle Termine vor Ort in der Bank am Wiesentweg oder zu Haus vereinbaren. Der Markt wird seine Bürger in den nächsten Tagen im Amtsblatt über die neueste Entwicklung auf dem Geldsektor unterrichten, kündigte Bürgermeister Trautner an.