Die Kollegen hatten für die Sabotageaktion nichts übrig
Unter den Arbeitern auf dem Schiff sind einige Ukrainer, die sich bisher nicht daran störten, für einen russischen Waffenverkäufer zu arbeiten. Am Samstagvormittag aber sah der Maschinist Taras Ostapchuk Videoaufnahmen von Kriegszerstörungen in Kiew, und er beschloss, zur Tat zu schreiten: Er öffnete Ventile, um den Maschinenraum zu fluten, in der Hoffnung, so das Boot zum Sinken zu bringen. Er warnte aber seine Kollegen, weil er nicht wollte, dass sie zu Schaden kämen. Die Kollegen hatten für die Sabotageaktion nichts übrig, schlossen die Ventile und beschimpften ihren Maschinisten. Das Schiff sank nicht, zum Ärger Ostapchuks. „Ich bedauere nichts und würde es wieder tun“, sagte er. Am Sonntag musste er in Palma vor Gericht erscheinen, wo er freimütig alles einräumte. Die Richterin ordnete Ermittlungen wegen Sachbeschädigung an, setzte Ostapchuk aber auf freien Fuß und hielt auch sonst keine anderen Maßnahmen für nötig. Der Maschinist packte seinen Koffer, nahm seinen Pass und zog in den Krieg. Er ist stolz auf seine Tat „und will, dass darüber gesprochen wird“, sagt die Mallorquiner Anwältin Canyelles.
Mehrere russische Magnaten haben Jachten in spanischen Häfen liegen
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Die „Lady Anastasia“, der dieser Anschlag galt, ist mit einem Schätzwert von sieben Millionen Euro ein vergleichsweise kleiner Fisch. An diesem Sonntag berichtete die Madrider Zeitung „El Mundo“ von mindestens vier anderen russischen Magnaten – Viktor Vekselberg, Roman Abramovich, Vagit Alekperov und Andrey Molchanov –, die ihre mehr als 100 Millionen teuren Superjachten in spanischen Häfen, drei in Barcelona, eine in Palma, liegen hätten.
Im norwegischen Hafen von Narvik ist nach lokalen Zeitungsberichten dieser Tage die Luxusjacht „Ragnar“ des russischen Putin-Freunds Vladimir Strzhalkovsky durchsucht worden. „El Mundo“ schlägt vor, die russischen Jachten in spanischen Häfen weder zu versenken noch zu durchsuchen, sondern zu beschlagnahmen.